Pressemitteilung, 24.06.2006
Viele der alten Wetter-Weisheiten haben inzwischen ihren Zauber verloren - sie wurden durch die langjährigen Aufzeichnungen der Wetterstationen widerlegt. Doch erstaunlicherweise beschreiben die zum Teil aus dem Mittelalter stammenden Regeln das Sommerwetter ganz gut, haben die Meteorologen des Wetterservice Donnerwetter.de festgestellt.
„Fällt Regen am Heimsuchungstag (2.Juli), 4 Wochen lang er währen mag.“ - „Wie’s Wetter an St. Margaret (13.Juli), dasselbe noch vier Wochen steht.“ Viele der Juli-Bauernregeln sind im Prinzip Varianten der berühmten „Siebenschläferregel', die allgemein auf den 27. Juni bezogen wird: „Regnet es am Siebenschläfertag, es noch 7 Wochen regnen mag.' Doch wegen der Verschiebung durch die gregorianische Kalenderreform im Jahre 1582 müsste der Stichtag für die „Sieben-Wochen-Prognose' inzwischen der 7. Juli sein.
„In diesem Zeitraum beruhigt sich häufig die Wetterlage über Europa, die west-östlichen Zugbahnen der Hoch- und Tiefdruckgebiete bleiben dann über Wochen relativ konstant, es gibt nicht mehr den schnellen Wechsel, der zum Beispiel das unbeständige Aprilwetter ausmacht“, erklärt Karsten Brandt vom Wetterservice Donnerwetter.de. Nun können sich gegebenenfalls Hochdruckgebiete länger über Europa stabilisieren und damit für trockene, warme Luft und einen Himmel mit wenig Wolken sorgen.
Bezieht man zum Beispiel die Siebenschläferregel auf Ende Juni / Anfang Juli, dann trifft sie in zwei von drei Sommern (70 Prozent) tatsächlich zu und ist damit eine der treffsichersten Bauernregeln.
„Sind um Jakobi (25.7.) die Tage warm, gibt’s im Winter viel Kälte und Harm.“ - „Genauso wie der Juli war, wird nächstes Mal der Januar.“
Eine wissenschaftliche Begründung lässt sich nicht finden, aber interessanterweise steckt auch in diesen Bauernregeln eine Portion Wahrheit: Ist der Juli zu warm, folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 60-65 % ein zu kalter Januar. Zum Vergleich: Ein Wert von 50 % würde bedeuten, dass die Regel in der Hälfte der Fälle daneben liegt. Jedoch lässt sich dieser zwar schwache aber zumindest teilweise vorhandene Zusammenhang nicht auf den gesamten Winter übertragen - hier sind warme und kalte Monate gleich wahrscheinlich.