Pressemitteilung, 18.01.2006
Donnerwetter.de-Meteorologe wird Richter
“Herr Richter, wie wird das Wetter?“
Karsten Brandt spricht täglich über das Wetter. Doch jetzt spricht der Meteorologe auch noch Recht!
Wetterkarten, Satellitenbilder und jede Menge Daten der Wetterstationen - der Arbeitstag von Karsten Brandt beginnt früh am Morgen mit dem Blick auf die Wetterlage. Eine Tasse Kaffee später erzählt der 32-jährige den Hörern verschiedener Radiosender in ganz Deutschland, was sie heute vom Himmel zu erwarten haben. Der Bonner Meteorologe hat die Berufung zum Beruf gemacht: Schon vor dem Abitur belieferte er Zeitungen mit Wetterprognosen, inzwischen versorgt er mit seinen Kollegen bei „Donnerwetter.de“ Kunden in ganz Deutschland mit dem Blick in die Zukunft.
„Meteorologe“, „Wetterfrosch“, „Wetter-Experte“ oder einfach „Hallo Karsten“ - so wurde Karsten Brandt bisher von den Moderatoren auf den Sendern begrüßt. Doch ab sofort könnte der Wetterbericht im Radio auch ganz anders klingen: „Wie wird denn das Wetter, Herr Richter?“ Denn der „Wetterfrosch“ wurde zum ehrenamtlichen Handelsrichter am Landgericht Bonn ernannt. Am Dienstag (17. Januar) bekam er von den Präsidenten des Landgerichts Bonn und des Oberlandesgerichts Köln die Ernennungsurkunde überreicht.
Eine große Ehre für den 32-jährigen Donnerwetter.de-Meteorologen, der damit der bisher jüngste Handelsrichter am Bonner Landgericht ist, denn das Amt wird erst ab 30 Jahren vergeben. „Die ehrenamtlichen Handelsrichter sollen insbesondere bei Streitigkeiten unter Kaufleuten ihre unternehmerische Erfahrung einbringen“, erklärt Brandt. Die ehrenamtlichen Handelsrichter werden auf Vorschlag der Industrie- und Handelskammern von der Landesjustizbehörde ernannt. Die Kammer für Handelssachen des Landgerichtes beschäftigt sich nur mit größeren Streitfällen. Ein Berufsrichter und zwei ehrenamtliche Richter urteilen gemeinsam - alle drei mit jeweils gleichem Stimmrecht.
Dass seine Erfahrungen mit dem oftmals als so „ungerecht“ empfundenen Wetter ihm bei seinem neuen Amt helfen können, bezweifelt Karsten Brandt: „Als Meteorologe muss man ständig die Augen auf halten für die neuesten Entwicklungen am Himmel. Im Gegensatz dazu ist Justitia blind. Aber eins haben das Wetter und die Justiz dann doch gemeinsam: Für das Wetter sind alle Menschen gleich. Und so soll es vor Gericht ja auch sein!“
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