Flut-Katastrophe in den Alpen: Kann man Unwetter künftig verhindern?

Pressemitteilung, 24.08.2005

Ist der Mensch dem Wetter wirklich schutzlos ausgeliefert? Seit Jahrzehnten arbeiten Wissenschaftler an der Beeinflussung des Wetters. Der Mensch als Wettermacher - Wunschtraum oder Alptraum?

Im Juli dieses Jahres ging eine Nachricht um die Welt, tauchte in den verschiedensten Medien rund um den Globus auf: Spanische und israelische Wissenschaftler planen eine „Regenfabrik“. 5 mal 5 Kilometer große, schwarze Kunststoffplanen sollten an der Mittelmeerküste ausgebreitet werden. Die Aufheizung der Luft durch die Sonneneinstrahlung sollte Wolken entstehen lassen, die dann über dem spanischen Festland abregnen sollten.

Karsten Brandt vom Wetterservice Donnerwetter.de (Donnerwetter.at, Donnerwetter.ch) hat erhebliche Zweifel, dass dadurch wirklich Regen erzeugt werden kann: „Die Bildung von Cumuluswolken oder ‚Schönwetterwolken’ ist sogar noch möglich, aber zur Bildung von Regenwolken müssen auch in der hohen Atmosphäre bestimmte Bedingungen herrschen, die so ohne Weiteres nicht gegeben sind.“

Die Liste der Experimente, mit der Menschen versuchen, das Wetter zu beeinflussen, ist lang. Eine US-amerikanische Firma will mit einem Gel, das mit einem Flugzeug in Wolken verteilt wird, Regenwolken austrocknen. Der Meteorologe Ross Hoffmann will mit Satelliten hohe Luftschichten in der Atmosphäre aufheizen, um die Bildung von Gewitterwolken zu verhindern und damit auch Hurrikane abzuschwächen. Das russische Militär versuchte mit der Verteilung von Silberjodid, Regenwolken frühzeitig abregnen zu lassen, um so die Militärparaden in Moskau bei trockenem Wetter stattfinden zu lassen.

Und auch in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz wurden mit finanzieller Hilfe von Versicherungen seit Jahren immer wieder Regenwolken mit Silberjodid und Trockeneis „geimpft“. Dabei sollen sich um die Silberjodid-Teilchen Regentropfen bilden, so dass die Wolken schneller als „normal“ abregnen und auch die Gefahr von Hagelschlag verhindert oder zumindest verringert werden kann.

Anfang der neunziger Jahre kam eine schweizer Studie zu dem Schluss, dass durch die Wolken-Impfung Hagel nicht verhindert oder kleiner wird. Eine aktuelle Studie aus Österreichisch, die noch nicht veröffentlicht ist, soll dagegen leicht positive Ergebnisse zeigen.

Wären so in Zukunft auch schwere Überschwemmungen, wie sie in den vergangenen Tagen im Alpenvorland auftraten, zu verhindern? Karsten Brandt von Donnerwetter.de de (Donnerwetter.at, Donnerwetter.ch) ist skeptisch: „Wenn, dann müssten die Wolken schon weit im Voraus zum Abregnen gebracht werden. Und das auch sehr gleichmäßig über eine große Fläche verteilt, ansonsten hätte man die Überschwemmungen nur verlagert. Und da die Effekte durch die Wolken-Impfung - wenn sie überhaupt vorhanden sind - nur relativ schwach sind, ließe sich eine solche Katastrophe wohl auch weiterhin nicht verhindern.“

Weitere Informationen gibt es in einem Special zur Wetterbeeinflussung auf www.donnerwetter.de / www.donnerwetter.at / www.donnerwetter.ch
 
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