Hitzegefahren durch Klimawandel: Wetterdienste weltweit nutzen Donnerwetter.de- Forschung

Pressemitteilung, 16.04.2008

Mit den Temperaturen steigen im Klimawandel auch die körperlichen Belastungen durch Hitze in den Sommermonaten. Der private Bonner Wetterservice Donnerwetter.de entwickelte 2005 erstmals ein Modell zur Prognose der Gefahren. Die Idee aus Bonn wird inzwischen weltweit von Wetterdiensten umgesetzt. Auch der Deutsche Wetterdienst kündigt nun an, die Innenraumtemperaturen vorherzusagen.

Hohe Temperaturen kosten in ganz Europa jedes Jahr tausende Menschenleben. Nach Schätzungen des französischen Gesundheitsministeriums starben im Rekordsommer 2003 in den ersten drei Wochen des Augusts alleine in Frankreich über 14.000 Menschen. Da die Temperaturen durch den Klimawandel insgesamt weiter ansteigen, werden heiße Sommer in den kommenden Jahren immer mehr Menschen belasten.

Der Bonner Wetterservice Donnerwetter.de entdeckte vor drei Jahren, dass die Belastung und damit die Gefährdung für Menschen nicht einfach nur mit den Außentemperaturen zusammenhängt. „Höhere Temperaturen bedeuten nicht automatisch, dass mehr Menschen sterben“, erklärt Dr. Karsten Brandt. „Wir haben festgestellt, dass die Belastungen des Organismus und damit auch die Anzahl der Opfer besonders von den Temperaturen in den Gebäuden abhängig sind.“ Die Donnerwetter.de-Meteorologen berechnen deshalb die theoretische Innenraumtemperatur eines Modellgebäudes und können so die Hitzebelastung exakt erfassen. „Besonders ältere Menschen sind bei hohen Temperaturen stark gefährdet. Die Sterberaten steigen nach einigen Tagen Hitze stark an, wenn die Gebäude in den Nächten kaum noch abkühlen können“, führt Dr. Brandt aus.

Seit 2005 veröffentlichen die Bonner Meteorologen Ihre Hitzewarnungen auf der Webseite unwetter.de. Im Juni 2006 präsentierten sie das Prognosemodell auf der Konferenz 'urban climate' in Göteborg/Schweden vor einem internationalen Fachpublikum. „Die Nachfrage war immens“, sagt Dr. Karsten Brandt. „Großes Interesse gab es zum Beispiel von den staatlichen Wetterdiensten Japans, Kroatiens und Italiens. Wir freuen uns, dass unsere Idee nun weltweit hilft Menschenleben zu schützen.“ Auch der Deutsche Wetterdienst hat jetzt angekündigt, die Wärmebelastung für Innenräume vorherzusagen.

Hitzeindex im Internet: http://www.unwetter.de/innenraum/

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