Pressemitteilung, 29.06.2006
Schwere Gewitter haben in den vergangenen Tagen für Millionenschäden in der Südhälfte Deutschlands gesorgt. Ist der Mensch dem Wetter wirklich schutzlos ausgeliefert? Seit Jahrzehnten arbeiten Wissenschaftler an der Beeinflussung des Wetters.
Die Liste der Experimente, mit der Menschen versuchen, das Wetter zu beeinflussen, ist lang. Eine US-amerikanische Firma will mit einem Gel, das mit einem Flugzeug in Wolken verteilt wird, Regenwolken austrocknen. Der Meteorologe Ross Hoffmann will mit Satelliten hohe Luftschichten in der Atmosphäre aufheizen, um die Bildung von Gewitterwolken zu verhindern und damit auch Hurrikane abzuschwächen. Das russische Militär versuchte mit der Verteilung von Silberjodid, Regenwolken frühzeitig abregnen zu lassen, um so die Militärparaden in Moskau bei trockenem Wetter stattfinden zu lassen.
Und auch in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz wurden mit finanzieller Hilfe von Versicherungen seit Jahren immer wieder Regenwolken mit Silberjodid und Trockeneis „geimpft“. Dabei sollen sich um die Silberjodid-Teilchen Regentropfen bilden, so dass die Wolken schneller als „normal“ abregnen und auch die Gefahr von Hagelschlag verhindert oder zumindest verringert werden kann. Anfang der neunziger Jahre kam eine schweizer Studie zu dem Schluss, dass durch die Wolken-Impfung Hagel nicht verhindert oder kleiner wird.
Wären so in Zukunft auch schwere Hagelgewitter, wie sie in den vergangenen Tagen in Süddeutschland auftraten, zu verhindern? Karsten Brandt von Donnerwetter.de de (Donnerwetter.at, Donnerwetter.ch) ist skeptisch: „Da die Effekte durch die Wolken-Impfung - wenn sie überhaupt vorhanden sind - nur relativ schwach sind, ließe sich eine solche Katastrophe wohl auch weiterhin nicht verhindern.“