Pressemitteilung, 21.03.2011
Wettervorhersagen sind besser als jemals zuvor, sagen die Meteorologen. Selbst wenn das sonnige Grillparty-Wetter dann doch mal ins Wasser fällt…
Das Datum der Gründung der „World Meteorological Organization“ (WMO) gilt heute als „Welttag der Meteorologie“. Am 23. März 1950 begann eine friedliche Zusammenarbeit zwischen den verschiedensten Nationen dieser Erde, die ohne Beispiel war. Damals erkannte man, dass nur mit aktuellen Wettermeldungen aus allen Ländern der Erde verlässliche Wetterprognosen erstellt werden können. In den folgenden Jahren konnten auch Ideologien und Kriege den Austausch von Daten und Forschungsergebnissen nicht verhindern. „Vor allem vor dem Hintergrund des Kalten Krieges war die Zusammenarbeit der Meteorologen eine erstaunliche Errungenschaft“, findet Michael Klein (38) vom Wetterservice Donnerwetter.de.
Heute berechnen große Hochleistungscomputer die Wetterentwicklung der nächsten Tage. Die Grundlage der Prognosen bilden die Messungen von über 20.000 Wetterstationen, die im weltweiten Netzwerk der Wetterdienste zusammenfließen. Dabei ist der verlässliche Datenfluss entscheidend: „Würde ein Land wie Frankreich oder Russland seine Wettermeldungen nicht mehr zur Verfügung stellen, wären auch in Deutschland keine verlässlichen Vorhersagen mehr möglich“, erklärt Michael Klein. „So ist jedes Land von der Kooperation mit den anderen abhängig.“
Auch wenn immer noch oft über die Wettervorhersage geflucht wird, so seien sie doch immer besser geworden, sagt der Donnerwetter.de-Geschäftsführer: „In den 70er Jahren war schon die Vorhersage des nächsten Tages oft sehr wackelig. Heutzutage sind meistens vier Tage schon sehr gut vorhersagbar und wir können sehr gute Trends für die nächsten 7 bis 14 Tage angeben.“ So können Stürme oft schon vier Tage vorher angekündigt werden, wenn auch zum Beispiel der genaue Verlauf und die besonders gefährdeten Gebiete erst einige Stunden vorher angegeben werden können. Und die Meteorologen erleben auch immer wieder Überraschungen: „Die Ankunft eines Tiefausläufers kann sich zwei Tage nach der Prognose auch leicht mal um 6 oder 10 Stunden verzögern. Das bedeutet dann in der Vorhersage für einen einzelnen Ort, dass das Wochenende doch noch mit einem richtig sonnigen Tag zu Ende geht, obwohl am Freitag für den Sonntag schon Regen angekündigt war. Der setzt dann eben erst in der Nacht zum Montag ein.“
Die heutigen Wettervorhersagen gehen aber noch weiter: Von manchen altgedienten Meteorologen als „Kaffeesatzleserei“ verteufelt, wagen sich einige Wetterdienste an sogenannte Langfristprognosen, die Vorhersage der kommenden Monate. Vorhersagen, die sehr fehleranfällig sind und durch kleine Änderungen in den Wetterabläufen oft genug auch wieder komplett umgeworfen werden müssen. Aber manchmal auch erstaunlich gut liegen: Zum Beispiel kündigten die Meteorologen von Donnerwetter.de im November einen kalten Winter an. „Als einer von ganz wenigen Wetterdiensten weltweit“, freut sich Michael Klein. „Die meisten gingen von einem milden Winter aus.“
Das Wetter wird aber auch in Zukunft nicht komplett berechenbar sein, meint der Bonner Meteorologe. Zu komplex ist das Geschehen in der Atmosphäre als dass die Computer und der Mensch alles vorhersagen könnten. Und so bleibt den Meteorologen auch an ihrem Feiertag nicht viel Zeit zum Ausruhen. Die nächste Wetter-Überraschung kommt bestimmt!