aktuell, 02.08.2021
Katastrophengebiet Eifel - zieht der Strudel der Flut eine ganze Region mit in den Abgrund?
Die Großregion Eifel war ständig Grenz- und Randregion. Das "preußische Sibirien" hat in den letzten Jahrhunderten einiges an Elend und schlimmen Naturkatastrophen gesehen.
Im donnerwetter.de-Wetterpark auf dem Weißer Stein behandeln unser Führungen eben diese Eifeler Wetterextreme, die immer wieder zu Landflucht, Vertreibung aber auch Wiederaufbau geführt haben.
So gab es etwa im Jahr 1804 im Ahrtal eine gigantische Flut aufgrund geringer oder gar fehlender Bewaldung. Nur zwölf Jahre später dann: Das "Jahr ohne Sommer", welches Schnee im Juni und einer Hungerkatastrophe mit sich brachte - Auswanderungswellen nach Amerika waren die Folge.
Die Ardennenoffensive in den Jahren 1944/1945 zerstörte weite Teile Ostbelgiens und der Grenzeifel. Auch die Eifelflut 2021 wird in der Region ihre Spuren hinterlassen, schon jetzt planen Flutbetroffene, der Gegend den Rücken zu kehren. Nochmals dort von Null auf neuzustarten, wo in 30-50 Jahren wieder eine Welle kommen kann - dieses Risiko wollen nicht alle eingehen. Gerade die besonders ländlich geprägten bzw. dünn besiedelten Ortschaften des Ahrtals und der Eifel drohen nun vollständig zu verwüsten.
Auch wir spüren im Wetterpark sowie am angrenzenden Wohnmobilhafen nach der Flut eine Zurückhaltung der Urlaubsgäste - und das, obwohl hier in Hellenthal-Udenbreth perfekte Ferienbedingungen herrschen und keine Flutschäden zu beklagen sind.
Unser Aufruf daher: Bitte kommen Sie fleißig in die Eifel! Lassen Sie diese einmalige und landschaftlich wunderschöne Urlaubsregion gerade jetzt nicht im Stich. Der von Tourismus geprägten Eifel droht sonst möglicherweise noch ein viel größerer und nachhaltigerer Schaden, der über die Zerstörung der Flut hinausgeht.
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