aktuell, 18.11.2023
Die Faszination der meistgestellten Wetter-Frage – alle Jahre wieder.
Spätestens mit dem Öffnen des ersten Türchens am ersten Dezember schallt es wieder durch die Gespräche in Büros, Kaufhäusern oder an Bushaltestellen: „Gibt es in diesem Jahr Weiße Weihnachten?“
Meteorologen hören sie sogar noch früher: Alle Jahre wieder wird uns die Frage auch schon mitten im Sommer gestellt – meistens noch bevor die Lebkuchen und Christstollen in den Supermarkt-Regalen liegen!
Auch wir beschäftigen uns in den Wochen vor dem Fest intensiv damit, verlässliche Prognosen zum Weihnachts-Wetterverlauf zu erstellen.
Lesen Sie hier: "Besinnliche Tage auf dem meteorologischen Prüfstand"
Vor einigen Jahren haben wir mal zusammengestellt, welche Wetterfragen uns in den letzten Jahren am häufigsten gestellt wurden. „Spielt das Wetter in den vergangenen Jahren immer mehr verrückt?“ oder „Warum ist das Wetter bei mir oft anders als im Nachbarort?“ kamen dabei unter die Top 10. Die Frage, die es auf den ersten Platz schaffte, war aber tatsächlich die nach den Weißen Weihnachten.
Dass die Weiße-Weihnacht-Frage so oft gestellt wird, zeigt wohl die besondere Faszination und Sehnsucht, die vom Bild eines verschneiten Weihnachtsfestes ausgeht. In jedem Kinderbuch, auf jedem idyllischen Weihnachtsfoto liegt Schnee. In unserem Wunschbild gehört der Schnee einfach dazu. Dabei ist er in vielen Regionen Deutschlands eher die Ausnahme als die Regel: In Norddeutschland liegt nur in jedem sechsten Jahr an mindestens einem der Feiertage Schnee, im Westen sogar nur in jedem zehnten Jahr. Im Süden ist es immerhin in jedem zweiten bis dritten Jahr weiß.
Die große Sehnsucht nach dem „perfekten, weißen Weihnachtsfest“, macht es den Wetterfröschen natürlich nicht gerade leichter.
Ohnehin ist gerade die Weiße-Weihnacht-Vorhersage eine besonders komplizierte, da verschiedene Bedingungen zusammen kommen müssen: Es reicht nicht nur die eisige Kälte, die im Winter häufig durch starke Hochdruckgebiete verbreitet wird. Für den Schnee muss auch noch Feuchtigkeit dabei sein. Diese muss von den Meeren kommen, wo es aber wärmer ist als auf dem Kontinent. Die wärmere Luft sorgt dann dafür, dass es meistens nicht schneit, sondern regnet.
Und wenn doch einmal an den Tagen vor Weihnachten Schnee gefallen ist, dann macht oft das berüchtigte „Weihnachtstauwetter“ der weißen Pracht den Garaus: Dabei handelt es sich um eine sogenannte meteorologische Singularität, also um ein Ereignis, das in vielen Jahren immer wieder auftritt. Dummerweise wird es bei uns in Deutschland deshalb oft pünktlich vor oder mit den Weihnachtstagen wärmer.
Und dass es genau an Weihnachten zu schneien beginnt, das ist dann natürlich der absolute Glückstreffer...
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