In eigener Sache

aktuell, 09.02.2016

'Lügenwetter' an Rosenmontag

Die Aufregung hat sich gelegt, die Karnevalshochburgen gingen unterschiedlich mit den Sturmwarnungen, die im Vorfeld das schlimmste befürchten ließen, um.

Viele Züge, etwa in Düsseldorf, Mainz oder Duisburg, wurden unnötig abgesagt. Die Zugleiter, die von Donnerwetter.de beraten wurden (so z. B. der des Bonner Rosenmontagszugs), konnten mit abgestimmten Maßnahmen ihr Programm durchführen.

Donnerwetter.de kritisiert an dieser Stelle, dass vor dem "großen Rosenmontagssturm" schon am Donnerstag bzw. Freitag vergangener Woche gewarnt und über mögliche Absagen der Rosenmontagzüge bereits zu diesem  Zeitpunkt in den Medien diskutiert wurde. Detaillierte Aussagen über die Entwicklung eines Sturms machen bis zu 48 Stunden vorher in der Regel keinen Sinn, da die Computerberechnungen bis dahin noch zu unsicher sind.

Viele Karnevalisten wurden verunsichert, da immer wieder über extreme Auswirkungen des Sturmes berichtet wurde. Der Hintergrund für dieses "Aufbauschen" liegt auch an einem Interesse, möglichst viele Klicks auf der eigenen Homepages zu erzielen. Vor allem an einem Massenereignis wie Karneval ein sehr lohnendes Geschäft...

Viele Medienmeteorologen haben schlichtweg ihr Handwerk verlernt. Sie verlassen sich allein auf den Computer, betrachten dann nicht mehr die genaue Lage 24-36 Stunden vorher und später im Nowcasting, um dann selbstständig einzuschätzen, ob es sich auch wirklich um eine gefährliches Wettereignis handelt. Die Modelle schätzten das letztendliche "Rosenmontagslüftchen" zu verschiedenen Zeiten als viel zu stark ein.

Zudem kommt die Angst vor allem, Deutschland riskiert einfach nichts mehr. Bereits die kleinste Risikoerhöhung wird schon als bedrohlich wahrgenommen und lieber abgesagt. In unsere Autos steigen wir aber weiterhin, hier nehmen wir es dann gerne mit der Gefahr auf.

Ist der Zeitpunkt erreicht, an dem die Internet-Meteorologen mit "Lügenwetter" asoziiert werden, stehen wir alle im Regen.

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