aktuell, 24.07.2018
Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Habeck fordert radikalen Schnitt bei Viehhaltung
Die letzten Wochen und Monate waren hierzulande von großer Trockenheit geprägt, eine Besserung ist aktuell noch nicht in Sicht.
Vor allem um die Regionen, die in der letzten Woche nicht in den Genuss von Niederschlägen gekommen sind, steht es brenzlig – allen voran Hessen, Sachsen und Sachsen-Anhalt, aber auch Franken und Teile Baden-Württembergs.
Auf die Landwirtschaft hat die Regenarmut hierzulande stark negative Auswirkungen, auch wenn diese in ihrem gänzlichen Umfang noch nicht abzusehen sind. In Schieflage befinden sich zur Zeit unter anderem Getreideanbauer, aber auch die Viehwirtschaft ächzt unter der Trockenheit. Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) bezeichnete das bislang gelaufene Jahr kürzlich als „Seuchenjahr für die Landwirtschaft“.
Er forderte angesichts der prekären Lage zudem neue Einkommensmodelle für Landwirte. Aktuell kann in der Landwirtschaft nur überleben, wer viel produziert – das soll sich nach einem Vorschlag Habecks nun ändern.
Habeck setzt sich daher für eine Umsteuerung hin zu einer flächengebundenen Agrarwirtschaft, bei der die Betriebe nur soviele Tier halten dürfen, wie sie auch ernähren können. Wer unter der Zahl bleibt, kann auf zusätzliche Prämien hoffen, zudem würde das Tierwohl durch mehr Platz verbessert und der Nitratgehalt im Grundwasser durch weniger Gülleinsatz gesenkt.
Als weitergehenden Schritt kommt für Habeck auch eine strikte „Obergrenze der Viehhaltung“ in Betracht – bei gleich bleibenden Agrarsubventionen könnte es Bauern so beispielsweise verboten werden, Großvieheinheiten, sprich mehr als zwei Kühe pro Hektar Land,zu halten.
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