aktuell, 12.02.1999
In den vergangenen Tagen starben wieder Menschen durch die Macht der Natur. Riesige Schneemassen verschütteten nicht nur einzelne Skifahrer sondern diesmal ganze Häuser. Doch was sind Lawinen eigentlich und wie entstehen sie?
Das Wort Lawine bedeutet "gleiten". Der Schnee gleitet an einem Hang mit höherem Gefälle herunter in die Tiefe. Bei Schneehöhen in den Alpen von 3-4 m besteht überall extreme Lawinengefahr.
Dabei kommt es auf die Schichtung des Schnees an, denn nur, wenn die Schichtung des Schnees instabil ist, also einige Stellen eine hohe Gleitfähigkeit aufweisen, können sich Lawinen rasch lösen.
Drei Lawinenarten werden unterschieden:
1.
Die Staublawine, die bei hohen Mengen Neuschnee hernierdergeht. Auf Altschnee fallen meist hohe Neuschneemengen, die dann auf der Altschneedecke abrutschen.
2.
Die Grundlawine entsteht durch Tauwetter. Bei hoher Sonneneinstrahlung oder Plusgraden taut es an einigen Stellen kräftig, wobei ganze Teile eines Schneefeldes einfach abreißen und den Berg hinabgleiten.
3.
Die Touristenlawinen lösen sich durch äußere Einwirkungen, wie Skifahrer, Bergsteiger oder aber auch durch starken Wind. Kleinste Erschütterungen bringen den Schnee in Bewegung.
Der beste Schutz gegen Lawinen ist ein dichter Bergwald, der den Schnee festhält. Leider wurde in den Alpen kräftig gerodet, so daß teure künstliche Betonschutzwände einen schlechten Waldersatz darstellen müssen.