Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Freitag, 17. Februar 2006, 07.30 Uhr


Gefahrenstufe 3 - erhebliche Lawinengefahr


Allgemeines:
In der Nacht gab es im bayerischen Alpenraum weiteren Niederschlag. Oberhalb 1000 m fielen, bei stürmischem Wind um West, 10 bis 15 cm Neuschnee. Iin den tiefen Lagen regnete es. Für heute sind, neben kurzen sonnigen Abschnitten, weitere Regen- und Schneeschauer angekündigt. Die Schneefallgrenze liegt bei ca. 800 m.


Schneedecke:
Der Regen führt in den tiefen Lagen zu einer Durchfeuchtung der oberflächennahen Schneeschichten. Im Inneren ist die Schneedecke in den schneereichen Gebieten aber noch kalt und kompakt. Eine Durchfeuchtung bis zum Boden findet deshalb nur dort statt, wo wenig Schnee liegt oder wo Schmelz- und Regenwasser über Risse und Spalten in die Schneedecke eindringen kann. Der Neuschnee in den höheren Lagen wurde stark verfrachtet, so dass neue Triebschneeablagerungen entstanden sind. Diese haben vor allem in Schattenhängen wenig Bindung zur Unterlage. Eine weitere Schwachschicht findet sich in vielen Hängen tiefer in der Schneedecke, an der Grenze zwischen dem Januar- und Februar-Schnee.


Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine erhebliche Lawinengefahr.
Auf Grund der Durchfeuchtung kann es bis in eine Höhenlage von ca. 1000 m in allen Hangrichtungen zur Selbstauslösung oberflächlicher Nassschneelawinen kommen. Diese sind meist klein, können aber durchaus hangnahe Verkehrs- oder Wanderwege gefährden. Wo Wasser über Risse und Spalten in die Schneedecke eindringt, können größere Schneebrettlawinen auf dem Boden abgleiten. Oberhalb der Waldgrenze sind die frischen Triebschneeablagerungen zu beachten. Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, liegen vorwiegend in kammnahen Steilhängen der Hangrichtung Nord bis Ost sowie in triebschneebeladenen Rinnen und Mulden. In den frisch eingewehten Bereichen ist bereits bei geringer Zusatzbelastung eine Auslösung von Schneebrettlawinen möglich.


Hinweise:
Das wechselhafte Wetter wird heute und morgen weitere Schnee- und Regenschauer bringen. Eine wesentliche Änderung der Lawinensituation ist dabei nicht zu erwarten.


Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Umwelt