Mangelware Speiseöl

aktuell, 15.03.2022

Gründe für die aktuelle Lebensmittelknappheit in den Supermärkten.

Standen die Supermarktkunden zu Beginn der Coronapandemie in erster Linie vor leeren Toilettenpapierregalen, wird aktuell wieder fleißig gehamstert. Der Toilettengang ist aktuell zwar (noch) gesichert, dafür erwarten uns dieser Tage aber in vielen Supermärkten und Discountern leeren Regalreihen in der Nudel-, Mehl- und Ölabteilung. Vor allem Sonnenblumen- und Rapsöl sind aktuell kaum noch erhältlich; wenn doch, wird teilweise schon rationiert. So gibt ALDI etwa nur noch zwei Liter Speiseöl pro Haushalt ab.

Die Gründe für die Ölknappheit sind vielschichtiger als man anfangs vielleicht denken mag. Zum einen wäre das natürlich der Ukraine-Krieg. Die Ukraine, Kornkammer Europas, ist einer der wichtigsten Sonnenblumen- und Rapssaatexporteure: Fast 90 Prozent der EU-Exporte von Sonnenblumenöl stammen aus der Ukraine.

 Bild: Achim Otto

Angefeuert wird die Knappheit durch Ernteausfälle in Nord- und Südamerika - bereits vor dem Krieg in der Ukraine verzeichnete Kanada, ebenfalls wichtiger Ölsaatenexporteur, das schlechteste Getreideerntejahr seit 14 Jahren. Verantwortlich hierfür waren Hitzewellen. 

Gestiegene Rohstoffpreise, die sich z. B. auch in Düngemittel niederschlagen, und die Pandemie, die noch immer Einfluss auf Lieferketten etwa in den Häfen hat, kommen noch hinzu.

Es bleibt zu hoffen, dass wir auf globaler Ebene in den nächsten Wochen und Monaten zumindest von schwerwiegenden Klimakapriolen wie Dürren verschont bleiben, die die Knappheit weiter befeuern.

Denn während wir zur Not noch auf Alternativprodukte umschwenken können, ist die Ernährungssicherheit armer Länder, etwa im Nahen Osten und Afrika, schon jetzt in erhebliche Schieflage geraten.

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