aktuell, 08.01.2024
Messunterschiede beim Niederschlag - warum für den selben Standort unterschiedliche Werte gemessen werden können.
Unterschiedliche Messgeräte geben an ein und dem selben Standort unterschiedliche Messwerte aus - dieses Phänomen ist in der Meteorologie nicht nur bei Temperatur- sondern etwa auch bei Niederschlagmessungen zu beobachten.
Bei den von uns im donnerwetter.de-Wetterpark betriebenen Niederschlagsmesssensoren werden jene Unterschiede deutlich, wie ein Beispiel vom 06.01.2024 zeigt.
Grün eingerahmt die Aufzeichnung des laserbasierten Thiess-Niederschlagsmessers, orange die Niederschlagswaage des LANUV NRW.
Verzeichnete etwa die OTT-Niederschlagswaage des LANUV NRW eine Tagesniederschlagsmenge von lediglich 2,7 l/m², lag der Wert des parallel betriebenen laserbasierten Sensors von Thiess knapp 70 Prozent darüber (4,5 l/m²).
Ein dritter historischer analoger Niederschlagsmesser von Fuess reihte sein Messergebnis in etwa mittig der beiden "modernen" Werte ein.
Als falsch ist jedoch keiner der Werte zu betrachten - neben der eigentlichen Technik bzw. dem Aufbau des Niederschlagsmessers und den hiermit verbundenen Messtoleranzen beeinflussen auch eine Reihe weiterer äußerer Einwirkungen das letztendliche Messergebnis: Etwa die genaue Messhöhe und Tropfengröße aber auch meteorologische Einflüsse wie Windrichtung sowie -geschwindigkeit.
Hinzu kommt: Laser- oder radargestützte Messungen greifen bei ihrer Aufzeichnung in das Windfeld ein - so verzeichnet das Messgerät hier häufig Niederschlag, auch wenn er es gar nicht in den Auffangbehälter schafft. Dies kann vor allem bei großentropfigem Niederschlag nennenswerte Abweichungen erzeugen.
In der Regel gleichen sich die auf kurze Sicht doch starken Abweichungen während längerer Messreihen wieder an; so liefert moderne aber auch ältere Messtechnik bei richtiger Installation und Gebrauch sowie regelmäßiger Wartung stets verlässliche Werte, die untereinander keinen extremen Abweichungen unterliegen.
Redaktion Team-Info Team-Kontakt |