Natur und Menschen müssen weichen

aktuell, 29.11.2023

Kein Ende des Staudammwahns in der Türkei.

In den letzten Jahren haben wir bereits mehrfach über das gigantische und höchst umstrittene Staudammprojekt Hasankeyf im Osten der Türkei berichtet. Hasankeyf ist nicht das einzige Bauvorhaben dieser Art, viele andere ähnlicher Projekte fallen unter den Radar – obwohl deren Umsetzung mit erheblichen Einschnitten in die Natur und das Leben Menschen vor Ort verbunden ist. Diese haben in der Regel keinerlei Chancen, sich gegen den Bau der Stauseen und -dämme und dem gleichzeitigen Verlust der Heimat zu wehren.

So auch bei einem Projekt, welches aktuell in der Mitte Anatoliens umgesetzt werden soll; unweit von Malatya, einer Region die im Februar diesen Jahres schwer von den verheerenden Erdbeben getroffen wurde.

Die Interessen sind wie so häufig bei solchen Bauvorhaben höchst verschieden – die Bauunternehmen profitieren prächtig von den riesigen Bauwerken, die sie nach zehn Jahren Staub, Dreck und etlichen „platt gemachten“ Dörfern in der Landschaft setzen.

Die grundlegenden Wasserprobleme und der extreme Energiehunger der Türkei lösen die Staudämme auf lange Sicht aber nicht. Sämtliche noch so schwerwiegende Eingriffe in die Natur werden in Kauf genommen, um den Stauseen möglichst viel Fläche zur Verfügung zu stellen.

Auch auf das mögliche Vorkommen archäologischer Schätze wird beim Bau der Staudammprojekte keine Rücksicht genommen – so ist etwa die Region zwischen Malatya und Kayseri, in dem das aktuelle Stauprofekt errichtet und wo die Landschaft großflächig unter Wasser gesetzt wird, noch überhaupt nicht archäologisch erforscht. Und das, obwohl es Hinweise über potentielle Fundstellen in der Region gibt.

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