Probewarntag in Deutschland

aktuell, 13.03.2025

Kommentar: Warnen wir überhaupt richtig?

Heute um 11 Uhr schrillten hierzulande wieder Sirenen und Handys - den Probewarntag in Deutschland möchte ich dazu nutzen, mal meine Meinung zum Thema "Warnmanagement" zu äußern. 

Starten möchte ich direkt mit einer vielleicht etwas provokanten Frage: Warnen wir überhaupt richtig?

Vorab: Es geht mir nicht darum, Behörden oder andere Dienstleister bloßzustellen oder zu kritisieren; aber mit der Breitenwirkung des durch Steuergeld finanzierten öffentlichen Warnmangements müssen sind Behörden aus meiner Sicht auch in der Pflicht, sich einer Diskussion stellen.

Besonders nach Extremwetterereignissen wie der Ahrtalflut und der Ereignisse im letzten Jahr, muss sich durchaus die Frage gestellt werden, wie es um rechtzeitige und für die breite Masse verständliche Warnungen gestellt war bzw. ist.

War den Menschen vor Ort klar, mit welchen Wassermassen sie es tatsächlich zu tun bekommen werden? Und reicht da das alleinige Einfärben einer Karte, versehen mit einer zu erwartenden Literzahl?  

Ohne Frage war die Warnungen, beispielsweise durch den DWD, bei Tief Bernd grundsätzlich gut - aber reicht das aus, wenn die Empfänger die Warnung nicht wirklich verstehen? Sogar Fachleute haben die Warnungen in Teilen nicht verstanden oder wollten sie nicht wahrhaben.

DWD-Warnlage zur Tief Bernd im Juli 2021.



Und wie sieht es im Allgemeinen mit der Kommunikationskette aus?
Woran kann es liegen, dass die Bevölkerung manchmal nicht auf Warnungen reagiert?


Warnt man vielleicht zu häufig vor wenig relevanten Ereignissen, das ist zumindest meine These,vund verwässert so die Aufmerksamkeit, wenn dann doch mal eine extreme Lage ansteht?

Hinzu kommen in jüngster Vergangenheit vermehrt behördliche Warnungen vor Dingen, die, böse gesagt, nichts anderes als PR sind.

So etwa bundesweite Warnungen Tage vor UV-Strahlung. Grundsätzlich sind solche bei  bei extremen Werten sinvoll - jedoch nicht, wenn sich die UV-Strahlunh lediglich auf Stufe 3 des insgesamt 11-stufigen UV-Gefahrenindexes bewegt.

Ein weiteres Beisoiel: Die erst vor wenigen Wochen herausgegebenen Warnungen des Umweltbundesamtes vor schlechter Luft.

Handelt es sich bei "UV 3" und "viel Feinstaub" echt um warnenswerte Notstandslagen?

Löst das am Ende in der Bevölkerung nicht ein „Warnungs-Overload“ aus und die schlimme Lage geht komplett unter?

  Karsten Brandt
 Team-Info
 Team-Kontakt




5

Wetter-Meldungen

Anzeige
mehr

Zitat des Tages

    "Wenn 50 Millionen Menschen etwas Dummes sagen, bleibt es trotzdem eine Dummheit."

    Anatole France