aktuell, 30.07.2024
Nicht mehr sauer, dafür mit Mikroplastik.
Spannend, so finde ich, sind langfristige Versuche, an denen man selbst über viele Jahre forschen kann.
Vor über 30 Jahren haben mein alter Schulfreund Georg Frinke und ich an unserer Schule (EMA in Bonn) ein umfangreiches Beobachtungsprogramm zur Niederschlagsqualität, Sickerwasser etc. betrieben.
Wir waren auch damit bei "Jugend forscht" ziemlich erfolgreich.
Die Messungen damals waren wirklich gut und extrem umfangreich: Sie passen gut zu den Daten, die z.B. vom Deutschen Wetterdienst im Rahmen des Umwelt Monitorings verzeichnet wurden und noch immer werden.
Der Niederschlag Ende der 1980er- bzw. Anfang der 1990er-Jahre war noch ziemlich sauer.
Wir hatten damals im Mittel pH-Werte meist deutlich unter oder um 5 gemessen. Nitrat und auch Sulfat war in nicht geringen Mengen im Niederschlag vorhanden.
Heute liegt der pH-Wert des Regens bei 5,6 oder höher, durch basische Stoffe im Niederschlag teils auch bei 6 und mehr. Der "saure Regen" von eins ist also erst einmal Geschichte, zumindest in weiten Teilen Mitteleuropas.
In den Jahren 2020 bis 2022 hat das Team von donnerwetter.de nochmals umfangreich die Niederschläge in der Eifel und in Bonn untersucht. Chemisch ist der Regen dabei meist sauber gewesen, allerdings zeigten sich immer wieder Spuren von Plastik im Wasser. Diese Rückstände lassen sich bereits mit einem normalen Mikroskop gut erkennen.
Im folgenden Bild ist ein pH-Farbschnelltest zu sehen. Nach einem starken Regen vor einige Tagen weist dieser einen pH-Wert von fast 6 aus.
Karsten Brandt Team-Info Team-Kontakt |