Revolutionen – Brot, Klima und billiges Geld

aktuell, 31.01.2011

Es gibt ein recht einfaches Schema, wann politische Systeme ins Wanken kommen:
Immer dann wenn der Hunger zu groß wird!
Das, was wir zur Zeit in Nordafrika, aber auch im Nahen Osten erleben, ist geschichtlich nichts Neues. Immer wenn große Teile der Bevölkerung verarmen und ihr täglich Brot bzw. das Schälchen Reis nicht gesichert ist, hat der Mensch nichts mehr zu verlieren. Es wird gefährlich, für die meist diktatorischen Machthaber.
Damit lässt sich niemals genau vorhersagen, wann Regime oder Systeme kippen, aber die Wahrscheinlichkeiten für blutige Wechsel steigt genau in diesen Situationen deutlich an. 2010/2011 gibt es die besondere Situation, dass verschiedene Naturkatastrophen auf dem Agrarmarkt für eine Verknappung gesorgt haben (Russland Sommerhitze – Waldbrände und jüngst die Flut Australien). Die Preise für Weizen und andere Rohstoffe stiegen und steigen dramatisch an. Auch dieses Muster ist nicht neu. Geschichtlich waren es zumeist Wetterereignisse oder große klimatische Katastrophen, die zu Aufständen und Veränderungen der politischen Systeme führten. Nun kommt ein weiterer Faktor hinzu, dass die Erde so bevölkert ist, dass sie in den nächsten Jahrzehnten an die Tragfähigkeitsgrenzen kommen könnte, zumindest dann, wenn man ein westlichen Leben führen will. Das wollen natürlich immer mehr, insbesondere in Asien. Um Fleisch zu produzieren, brauche ich wesentlich mehr Getreide, als wenn ich es direkt verabeite. Dies verschärft die Knappheit auf den Agrarmärkten deutlich. Zu guter Letzt kommt noch die Finanzkrise, auf die die westlichen Regierungen mit einer Phasen niedriger Zinsen und billigem Geld reagieren. Anleger weltweit pumpen die billigen Dollars z.B. in spekulative Agraranlagen, da hier weitere Gewinne zu erwirtschaften sind. Amerika und die EU erhöhen somit indirekt die Armut über die weltweiten Preise und erhöhen indirekt den Druck auf die entsprechenden Regime in Nordafrika und im Nahen Osten steigt.
Hoffen wir nur, dass nicht extreme Islamisten von dieser explosiven Mischung profitieren, aber die nächsten Jahrzehnte werden nicht einfach, auch für den Westen, so viel ist klar.

Informationen zur Sicherheitslage, nicht nur meteorologische Sicherheit, sondern auch Reisesicherheit sind unter der Donnerwetter.de Tochterseite www.securus.de abzurufen.
  Karsten Brandt
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