aktuell, 08.12.2007
Viele Medien zusammen mit Umweltverbänden fordern heute Abend eine fünfminütige Strompause.
Ich schalte heute Abend mein Licht nicht aus. Der Grund dafür ist, dass ich grundsätzlich Symbolpolitik ablehne. Was soll mit einer fünfminütigen Lichtpause erreicht werden? Aufmerksamkeit für das Klimaproblem? Mit Sicherheit erreicht man eines nicht, eine Rettung für das Weltklima.
Die Aktion reiht sich in eine ganze Palette von anderen Maßnahmen und politischen Forderungen der Umweltlobby ein, die rein symbolischer Natur sind (ein gutes Beispiel ist das Tempolimit). Leider ist die Reduzierung des Kohlendioxidausstoßes nicht ganz so leicht und nicht ohne wirtschaftliche und soziale Folgen in Deutschland zu bewerkstelligen. Darüber redet man dann lieber nicht, oder? Ohne internationale Vereinbarungen sind Maßnahmen in Europa ohne Wirkung.
Die Aktion „Licht aus“ soll vielleicht etwas anderes verdunkeln:
Den wachsenden Einfluss des „Ökologismus“ in Wirtschaft und Politik. Versteckt hinter ökologischen Forderungen soll auch ein anderer Lebensstil gesellschaftsfähig gemacht werden, der im Grunde markt-, fortschritts- und technikfeindlich ist.
Ein Beleg für diesen inzwischen starken Einfluss ist die Aktion „Licht aus“ zusammen mit einem großen Boulevardblatt. Aber es gibt noch weitere Belege: Inzwischen werden Pressemitteilungen der großen Umweltorganisationen fast ungeprüft über Nachrichtenagenturen verbreitet. Große Unternehmen lassen Umweltverbände Strategien überprüfen (z.B. WWF und Allianz). In der Politik werden Umweltgesetzte zusammen mit Umweltverbänden diskutiert und abgesprochen.
Bitte verstehen Sie mich nicht falsch: Ich bin auch aus Risikoerwägungen heraus für eine Reduzierung des Kohlendioxids. Allerdings bin ich strikt gegen eine sinnlose Öko-PR und gegen den Ökologismus der Umweltverbände und ihrer Anhänger.
Dr. Karsten Brandt