Der Maulwurf ist ein bei Gartenliebhabern ein eher unbeliebter Zeitgenosse - obwohl er, lassen wir die nicht gerade zierenden Erdhäufchen mal außen vor, der grünen Oase eigentlich nützlich ist. So vertilgt ein ein ausgewachsener Maulwurf pro Jahr etwa über 35 Kilogramm Beutetiere - dabei stehen auch Schädlinge wie Schnecken und Mäuse auf seinem Speiseplan. Wurzeln knabbert er, wie häufig behauptet wird, übrigens nicht an; der Maulwurf ist mit seinen es mit seinen 44 Zähnen ein Fleischliebhaber.

Überhaupt ranken sich um den Tunnelspezialisten jede Menge Mythen, aber auch erstaunliche Fakten - etwa wenn es um ihre unterirdischen Gangsysteme geht. Diese verlassen sie nämlich nur im äußersten Notfall, etwa wenn sie mit Wasser vollzulaufen drohen. Das Tunnellabyrinth kann unter Tage dabei durchaus Längen von mehreren hundert Metern erreichen und in bis zu einem Meter Tiefe liegen.

Paarung beim Maulwurf - wer zu spät kommt...

Und auch in Sachen Paarungsverhalten ist der Maulwurf ein Eigenbrötler. Außerhalb der Paarungszeit Einzelgänger, geht das Männchen im Frühjahr auf Brautschau; und ist dabei nicht gerade zimperlich: Es erweitert in dieser Zeit nicht nur seinen Lebensraum stark (zu erkennen an vielen neuen Hügeln in Euren Gärten!), ist mit seinen großen und kräftigen Schaufelhänden in der Lage, einen neuen Tunnelmeter in nur drei Minuten anzulegen. Zudem geht das Männchen in dieser Zeit auch auch aggressiv gegen Nebenbuhler vor, die ihm sein Revier strittig machen wollen.

In den Gängen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 4 km/h eher behäbig unterwegs, haben es Maulwürfe bei der Paarungszeit dann auf einmal sehr eilig: Ein Zeitfenster von lediglich 30 Stunden gibt das Weibchen dem Männchen für die Nachwuchszeugung vor. ´

"Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben." - dieser Grundsatz gilt auch bei der Maulwurfpaarung. Denn wenn das Männchen erst nach der 30-stündigen Paarungsbereitschaft beim Weibchen eintrudelt, wird es kurzerhand vom Weibchen wieder vertrieben.