aktuell, 06.02.2021
Wann und wie diese Wetterextreme entstehen und wie Sie sich bei Auftreten verhalten sollten!
Das aktuelle Wochenende birgt vor allem für den Norden Deutschlands winterliche Wettergefahren.
Im Fokus stehen in Hinblick auf die aktuelle Grenzwetterlage örtliche Schneeverwehungen sowie gefrierender Regen, der vor allem an der direkten Luftmassengrenze auftreten und für gefährliche Straßenverhältnisse sorgen kann.
Wie Schneeverwehungen und gefrierender Regen enstehen und wie Sich bei Auftreten verhalten sollten:
Schneeverwehungen
Auftreten
Schneeverwehungen sind in Deutschland insgesamt ein eher seltenes Wetterphänomen. Häufiger treten sie, wie auch an diesem Wochenende, im flachen Norddeutschland auf und in freien Lagen der Mittelgebirge. Im Rheingraben zwischen Koblenz und Freiburg sind Schneeverwehungen fast unbekannt. Besonders nach Kaltlufteinbrüchen aus Nord- oder Nordost traten in Deutschland bisher Schneeverwehungen im Flachland auf.
Verhalten
Bei Schneeverwehungen sollte generell auf eine Fahrt mit dem Auto verzichtet werden. Zu groß ist das Risiko, dass man stecken bleibt. Gefährdet sind besonders Strecken durch die Mittelgebirge, wo Steigungen zu überwinden sind.
Wenn es sich nicht vermeiden lässt und eine längere Fahrt nötig ist, sollten warme Getränke und eine Decke mitgeführt werden. Bei größeren Steigungen und im alpinen Gelände sind sogar unter Umständen Schneeketten nötig.
Wann muss ich mit Schneeverwehungen rechnen?
Mindestens 1-2 cm Pulverschnee müssen liegen, damit der Wind den gefallenen Schnee überhaupt aufwirbeln kann. Der Wind muss mindestens 15-20 km/h im Mittel aufweisen. Schneeverwehungen können in Extremsituationen ab Schneemengen über 30 cm meterhohe Verwehungen bilden. Mit Schrecken werden viele Menschen an das Jahr 1979 zurückdenken, in dem in Schleswig-Holstein Schneeverwehungen von 1-2 m nach 30-50 cm Schneemenge auftraten. Ein starker (in Böen bis zu 100 km/h schneller) und eisiger Ostwind wirbelte die Luft auf.
Gefrierender Regen
Auftreten
Gefrierender Regen ist die gefährlichste Wettererscheinung im Winterhalbjahr. In wenigen Sekunden können Straßen und Wege durch plötzlich einsetzenden Regen oder Sprühregen extrem glatt werden. Gefährliche Unfälle sind besonders auf den Autobahnen und Schnellstraßen die Folge. Auf den Gehwegen wird ein Fortbewegen fast unmöglich gemacht. Knochenbrüche und andere noch gefährlichere Verletzungen von Fußgängern sind bei eisglatten Wegen regelmäßig zu beklagen.
Wie entsteht gefrierender Regen?
Eisregen besteht entweder aus Eiskörnern oder aus unterkühlten Wassertropfen. Bei der Niederschlagsbildung in großen Höhen entstehen Eiskristalle. Diese Eiskristalle wachsen an und werden zu schwer. Sie sinken zum Boden ab, dabei fallen die Schneeflocken in eine warme Luftschicht, die meist zwischen 800 und 2000 m Höhe zu finden ist. Hier liegen die Temperaturen meist deutlich über 0 Grad. Die Schneeflocken schmelzen zu Regentropfen. In Bodennähe herrschen aber noch Temperaturen unter 0 Grad, so dass der Regentropfen Temperaturen unter 0 Grad annimmt. Sobald er auf eine Oberfläche trifft, gefriert der Regentropfen sofort. Gefährliches Glatteis entsteht.
Verhalten
Bei dieser Wetterlage ist die Benutzung des Zweirades zu unterlassen. Die Unfallgefahr ist viel zu hoch. Ältere Menschen sollten sich möglichst im Haus aufhalten, da die Benutzung der Gehwege ebenfalls ein hohes Unfallpotential darstellt. Autofahrten sollten nur dann durchgeführt werden, wenn sie absolut nicht vermeidbar sind.
Redaktion Team-Info Team-Kontakt |