Staubtrockene Trendwende

aktuell, 28.11.2022

2018: Auftakt in eine Serie extremer Trockenjahre.

Das Thema anhaltende Trockenheit hat nicht erst seit diesem Jahr einen festen Platz in unseren Wetterberichten. Seit dem Trockenjahr 2018 widmen wir uns verstärkt der Dürreproblematik, auch mit eigenen Messreihen. Damals gingen wir noch davon aus, dass 2018 ein Ausreißerjahr war - mittlerweile deutet aber vieles darauf hin, dass es das Jahr war, welches einen nachhaltigen Trendwechsel eingeleitet hat.

Denn nach 2018 folgten vier erneut zu trockene Jahre. Das Jahr 2022 war deutlich zu trocken, sprichwörtlich die (vorläufige) Kirsche auf der Torte. Die Herbst-/Winterwetterlage verspricht auch im noch verbleibenden Monat zu wenig Regen. Um diese Jahreszeit ist dies besonders gravierend, da im Winter normalerweise die Bodenfeuchtigkeit wieder "aufgefüllt" wird. Startet das nächste Jahr wieder zu trocken, könnte es zu erheblichen Trockenschäden im Frühjahr und Sommer kommen.

Bild: Achim Otto

 

Die Fakten

Im Jahr 2018 fiel eine Niederschlagsmenge von 556 l/m². Die vorläufig geschätzte Jahressumme diesen Jahres, der Dezember ist bereits mitinbegriffen, bewegt sich mit 570 bis 580 l/m² nur leicht über dem Wert aus 2018. Durchschnittlich betrug die Jahresniederschlagsmenge im Zeitaum 2018 bis 2022 660 l/m².

Zum Vergleich: Im Beobachtungszeitaum 2007 bis 2017 waren es durchschnittlich 744 l/m² pro Jahr. Trotz steigender Verdunstungsraten ist in den letzten fünf Jahren also mindestens 10 bis 15 % weniger Regen gefallen als im Zeitraum davor.

Das Sinken der Grundwasserpegel sowie das fortschreitende Baumsterben in den letzten Jahren dürften umittelbare Folgen der Mangellage sein.

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