aktuell, 22.03.2022
Gefahr durch Brände für die AKW in den Kriegsregionen.
Die anhaltende Trockenheit entwickelt sich nicht nur in Mittel- und Westeuropa zu einem ernsten Problem. Auch in der Ukraine besteht bei aktuell ähnlich mildem und trockenem Märzwetter ein deutlich erhöhtes Wald- und Feldbrandrisiko. Und: Wie bei uns ist auch im östlichen Europa bis mindestens Ende des Monats kein nennenswerter Regen in Sicht, der die Lage entspannen könnte.
In der Ukraine bereitet die Trockenheit vor allem in Hinblick auf die unsichere Lage der Atomkraftwerke Grund zur Sorge. So brennt es aktuell etwa in der Nähe des ehemaligen Atomkraftwerks Tschernobyl an sieben Stellen und auf einer Fläche von insgesamt zwei Quadratkilometern, wie das ukrainische Paralament in der vergangenen Nacht mitteilte. Auf die trockenen Böden wirken Kampfhandlungen, wie etwa Raketenabschüsse, nun nochmals wie eine Art Brandbeschleuniger.
AKWs auch in Mittel- und Westeuropa ein Pulverfass
Im Westen scheint sich die Angst vor einem atomaren Unfall derweil (noch) in Grenzen zu halten. So geht man etwa in Belgien den scheinbar einfachsten Weg und verschiebt angesichts drohender Energieknappheit den Ausstieg aus der Kernkraft kurzerhand um zehn Jahre - sollten die Betreiber dies umsetzen können. Eigentlich plante unser Nachbarland den kompletten Atomaustieg für das Jahr 2025.
Von dem Aufschub betroffen sind jeweils ein Reaktorblock der beiden Kraftwerk Doel bei Antwerpen und Tihange bei Lüttich; beide Atomkraftwerke sind bereits in Vergangenheit durch Mängel aufgefallen.
Das Foto zeigt die Kühltürme des belgischen AKWs Tihange.
Auf dem Gelände donnerwetter.de-Wetterparks, unweit der belgischen Grenze, überwacht eine Sonde des Bundesamtes für Strahlenschutz seit 2011 die Ortsdosis an Radioaktivität
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