Mindestens 100 Menschen haben nach derzeitigem Stand bei der jüngsten Unwetterkatastrophe in Spanien den Tod gefunden. Die Schäden sind immens, noch immer werden dutzende Menschen in den Wasser- und Schlammmassen vermisst. 

Fünf Lehren, die wir aus den verheerenden Unwettern in Spanien für unser Land ziehen sollten!

1. Wir müssen Wasser zurückhalten! Auch bei kleineren Regenereignissen muss sichergestellt werden, dass das Niederschlagswasser auf dem Grundstück versickern kann. Dies kann nur durch Entsiegelung und einer Reduzierung des Flächenverbrauchs erfolgen.

2. Aufgefangenes und gespeichertes Wasser muss in den Trockenphasen genutzt werden, Stichwort Schwammstadt!

3. Technische Rückhaltemaßnahmen müssen weiter forciert werden, aber auch natürliche, um die Folgen von Naturkatastrophen wie zuletzt in Spanien abzumildern.

4. Bitte rechnet zukünftig auch hierzulande mit größeren Regenmengen in kürzerer Zeit! Alles deutet auf immer extremere Spitzenregenmengen hin.

5. Vorsicht bei der Bewertung von Wettervorhersagen: Die Unwetter in Spanien und deren Ausmaße/Auswirkungen waren meteorologisch im Details nur schwer vorherzusagen. Es handelte sich hier um eine sehr dynamische Situation, anders als etwa bei Tief „Bernd“ in Deutschland im Juli 2021.

Dennoch gab es seitens der spanischen Meteorologen im Vorfeld eindringliche Warnungen vor schweren Unwettern.

Ich wurde in diesem Zusammenhang schon mehrfach gefragt: „Wäre das in Deutschland besser gelaufen?“ Mit Blick auf die Flutkatastrophe 2021 ist diese Frage kaum seriös zu beantworten. An einigen Stellen vielleicht ja, an anderen nein.

Wir behalten im Hinterkopf, dass einige Medien und Medienmeteorologen kurz vor und während der Flutkatastrophe 2021 nicht "gut gewarnt" hatten. So wurde etwa am Katastrophentag an mancher Stelle lieber über den Klimawandel sinniert, als vor einer Gefahr für Leib und Leben zu warnen. Manch einer hat sogar alles heruntergespielt.

Eine Aufarbeitung in der Medienmeteorologie ist bis heute meines Wissens nicht erfolgt.