Wasser bis in die hinterste Ecke

aktuell, 14.01.2020

Ende Januar jährt sich das letzte 10m-Rheinhochwasser zum 25. Mal. Wie kam es zu diesem historischen Hochwasser?

Zum 25. Mal jährt sich Ende des Monats das verheerende Rheinhochwasser von Januar / Februar 1995.

Die Entstehung dieses letzten 10-Meter-Rheinhochwassers begann bereits Ende Dezember 1994, als in den höheren Lagen der Mittelgebirge starke Niederschläge fielen. Über den gesamten Januar '95 hinweg wurden dann immer wieder Perioden mit starken Regenfällen verzeichnet, hinzu kam in der ersten Monatshälfte zudem noch Schmelzwasser.

Pegelmarken am Bonner Rheinufer

Der sprichwörtliche Tropfen, der den Rhein zum Überlaufen brachte, waren dann Starkregenfälle in der letzten Januarwoche (an einigen Stationen teils 100mm Tagesregenmengen) sowie eine mit der Wetterlagenumstellung (zyklonale Westlage) verbundene Schneeschmelze in den Mittelgebirgen.

Die entlang des Rheins und seinen Zuflüssen entstandenen Schäden in Städten und Gemeinden waren mit geschätzten 550 Millionen DM beachtlich. Unzählige Straßen und Häuser wurden überflutet, hinzu kamen Stromausfälle und ein teils komplett eingestellter Schiffsverkehr.

Viele Menschen traf das Hochwasser von 1995 doppelt hart, waren gerade doch die Schäden des erst 13 Monate zuvor wütenden Rheinhochwassers beseitigt.

Das Hochwasser von 1995 reihte sich für die betroffenen Büger, gemessen am Pegel, in eine Kategorie mit dem Jahrtausend-Weihnachts-Hochwasser von 1993 ein. Dessen Höchststand betrug, etwa am Bonner Pegel, 10,13 m (25.12.1993) - das letzte 10-m-Hochwasser 1995 erreichte 10,08 m (30.01.1995).

Hochwasser wie einst sind in Zeiten der Klimaerwärmung spürbar seltener geworden - in den letzten Jahren geht der Trend in die entgegensetzte Richtung - Niedrigwasser.

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