Wetter schuld an niedriger Wahlbeteiligung?

aktuell, 18.02.2015

Warum sich Sonne oder Regen nicht auf die Wahllust auswirken.

Seit den siebziger Jahren nimmt die Wahlbeteiligung kontinierlich ab.
In Hamburg wurde am vergangenen Karnevalswochenende wieder ein Tiefpunkt erreicht. Von Wahlbeteiligungen über 90 %, wie sie in den siebziger Jahren bei bundesweiten Wahlen stattfanden, kann man in der Gegenwart nur noch träumen.

Meistens schiebt man in Politikerkreisen niedrige Wahlbeteiligungen auf äußere Umstände, wie etwa das Wetter.

Dabei zeigt sich sich nach unseren Untersuchungen, dass das Wetter keine Rolle spielt.

Die Beteiligung an einer Wahl hängt entscheidend von der wahrgenommenen Wichtigkeit einer Wahl ab. Bundestagswahlen werden etwa als wichtiger empfunden, wie z. B. Landtags- oder Kommunalwahlen. Seit einigen Jahrzehnten gibt es zudem Hinweise darauf, dass die Wahlen und die gebotenen Alternativen für einen zunehmenden Teil der Bürger als "gleich" empfunden werden.

Fatalismus macht sich bei einem großen Teil der Bevölkerung breit. Es kommt nicht darauf an, ob A oder B gewählt wird - "es ändert sich ja sowieso nichts".

Besonders große Koalitionen und "alternativlose" Politik scheinen Wähler zu demotivieren. Es geht um die "wahrgenommene Wichtigkeit" einer Wahlentscheidung.

So werden also auch in Zukunft weder die Wahllokalöffnungszeiten, noch gutes oder schlechtes Wetter die Wähler in die Wahllokale treiben - sondern vielmehr der Mut der Politik, Alternativen aufzuzeigen und Stellung zu beziehen.

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    "Vielfalt hat noch nie einen Konflikt ausgelöst. Erst wenn die Vielfalt nicht mehr anerkannt wird, droht ein Konflikt."

    Donall O'Riagain