aktuell, 22.02.2017
Die erstaunliche Treffsicherheit der Petrus-Bauernregel!
Im Volksmund ist der Apostel Petrus höchstpersönlich für unser Wettergeschehen verantwortlich - auch wenn er in der Mythologie nie die Funktion eines Wettergottes innehatte. Vielmehr ist seine Verbindung zum Wetter auf mittelalterliche Darstellungen seiner Person zurückzuführen, auf welchen er für die Öffnung und Schließung der Himmelspforte zuständig ist. Wenn sich bei uns mal wieder sprichwörtlich die "Himmelsschleusen auftun", es also zu kräftigen Regenfällen kommt, ist der Apostel wohl nicht ganz unbeteiligt am Schmuddelwetter.
Jedes Jahr am 22.2. wird mit dem römisch-katholischen Fest Kathedra Petri der Berufung Petrus' zum Lehramt in der Kirche gedacht. Doch nicht nur für die Kirche sondern auch für die Landwirtschaft hat das heutige Datum eine wichtige Bedeutung. Früher galt der 22. Februar mancherorts nicht nur als Lostag für die Gartenwirtschaft, häufig läutete er auch den Frühlingsbeginn ein.
Dass ein solcher Tag auch über eine oder gleich mehrere Bauernregeln verfügen muss, liegt daher auf der Hand. Die bekannteste ist wohl "Felix und Petrus (21./22.2.) zeigen an, was wir 40 Tage für Wetter han."
Die Regel weist, verglichen mit anderen alten Wetterweisheiten, eine besonders hohe Trefferquote auf: Bundesweit stimmt sie in zwei von drei Fällen. Regnet es zwischen dem 21. und 23. Februar nicht, dann bleibt es überwiegend auch in den darauf folgenden drei bis vier Wochen eher zu trocken. Mit den Temperaturen verhält es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit ähnlich: Ist es in dem Zeitraum zu kalt, bleibt in zwei von drei Fällen die Kälte ebenfalls in ganz Deutschland.
Insbesondere Untersuchungen der Schnee- und Frosttage zeigen deutliche Zusammenhänge. Gibt es Ende Februar davon mehr als gewöhnlich, erwarten uns auch Anfang März deutlich mehr Frosttage. Liegt Ende Februar in den Mittelgebirgen eine Schneedecke, wird sie uns zu 90% auch noch Anfang März erhalten bleiben.
Redaktion Team-Info Team-Kontakt |