Golfstrom

Einen ganz erheblichen Einfluss auf das Klima in Mitteleuropa hat der Golfstrom. Von Jahr zu Jahr sorgen die Launen des Atlantiks für unterschiedliche Temperaturen in unseren Breiten. Während es in manch einer Klimazone beispielsweise nur kalte Winter oder nur heiße Sommer gibt, sind bei uns sowohl warme als auch eisig kalte Winter möglich; im Sommer sieht es ähnlich aus.

Die warmen Wasser des Atlantiks erreichen die norwegische Küste, nachdem sie eine lange Reise vom Golf von Mexiko über die Bahamas, Bermudas, Island und Irland hinter sich haben. Würden die warmen Ströme, die eine nicht unerhebliche Wärmezufuhr ausmachen, nicht mehr fließen können, würden die mitteleuropäischen Winter deutlich kälter ausfallen.

So bestimmt der warme Golfstrom zusammen mit den mal starken oder schwachen Westwinden, ob wir uns über ein überdurchschnittlich warmes Jahr freuen können oder ob wir unsere Handschuhe auspacken müssen.

Zum Vergleich: Das kanadische Neufundland und das deutsche Ruhrgebiet liegen auf demselben Breitengrad (51 ° N). Herrschen in Kanada im Januar Durchschnittstemperaturen von -13 °C, ist es im Ruhrgebiet, dank des Golfstroms, mit +3 °C um einiges wärmer.

In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Meldungen über Messungen, die belegen würden, dass sich der Golfstrom abgeschwächt hätte und weiter abschwächen würde. Andere Messungen ergaben jedoch, dass die Stärke und auch die Bahn des Golfstroms schon immer Schwankungen unterworfen waren und auch weiterhin sind. Eine Abschwächung konnte also nicht nachgewiesen werden. Der Golfstrom bleibt deshalb wohl auch weiterhin ein wichtiger Faktor in der Wärmeversorgung Mitteleuropas.

Bis heute konnte auch das Zusammenspiel zwischen dem Warmwassertransport des Atlantiks und der damit zusammenhängenden warmen westlichen Luftströmung für Mitteleuropa nicht vollständig erklärt werden. Fakt ist nur: Auf dem atlantischen Ozean wird das Europawetter und -klima maßgeblich geprägt.

   
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