Wie bei Olympia auch das Wetter gedopt wird
2008 fanden in Peking die Olympischen Sommerspiele statt. Geplant war eine spektakuläre Eröffnungsfeier, die China von seiner besten Seite präsentieren sollte. Doch einer wollte dabei nicht mitspielen: das Wetter. Am Abend der geplanten Feier zogen dichte Regenwolken auf die Millionenmetropole zu, doch die Veranstalter hatten auch damit geplant. Bevor die dunklen Wolken das Olympiastadion erreichten, wurden sie kurzerhand mit Silberjodid geimpft und außerhalb der Stadtgrenzen zum Abregnen gebracht. Dafür wurden fast 7000 Kanonen und über 4000 Raketenwerfer zur "Impfung" bereitgehalten.
Nach Erkenntnissen von Donnerwetter.de ist das Impfen von Wolken mit Silberjodid jedoch nur mäßig erfolgreich. Die Geschichte von Versuchen mit Silberjodid ist lang. Besonders nach dem 2. Weltkrieg gab es weltweite Versuche. Bisher ist ein wissenschaftlicher Nachweis, dass Regen verhindert wurde, nicht gelungen, auch wenn dies immer wieder behauptet wird.
Die Auswirkungen auf die Umwelt können allerdings erheblich sein, zwar ist Silberjodid in der Luft ungefährlich, aber ein großer Eingriff in die Atmosphäre stellt immer ein erhebliches Risiko dar, da unkontrollierbare Prozesse ausgelöst werden, die an anderen Stellen z.B. zu starken Regenfällen führen können.
Aus ökonomischer Sicht ist die Beeinflussung des Wetters verständlich, da Besucher von Großveranstaltungen, wie der EM pro Tag 20 Euro für schönes Wetter bezahlen würden. Der Verlust an Umsatz in der Gastronomie an einem Regentag beträgt 10 % und der Imageverlust einer Regenwoche während einer Großveranstaltung könnte in die Milliarden gehen.
Ideen, insbesondere zur Vermeidung von Hagelereignissen und zerstörerischen Hurrikans, gab es in der Vergangenheit einige, jedoch wurden bisher nur wenige davon in die Tat umgesetzt. Wetterbeeinflussung zu militärischen Zwecken ist zudem seit dem Jahr 1977 durch eine UNO-Richtlinie verboten.
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