Die Phantomwolken - was steckt dahinter?

Spezial, 25.02.2006

Wir wissen natürlich noch nichts Genaues, aber vieles lässt sich ausschließen und im Bereich der Spekulationen sind ein paar Dinge plausibler als andere:

Natürliche Ursachen konnten ausgeschlossen werden.

Eine technische Störung des Wetterradars kann ausgeschlossen werden.

Viele „menschliche“ Ursachen wie Industrieabgase, Flugzeug-Benzin und vieles mehr können ausgeschlossen werden. (siehe auch die in den „Mitteilungen“ der Deutschen Meteorologische Gesellschaft veröffentlichten Untersuchungen>>

Absichtlich ausgesetzte Partikel oder Substanzen sind zur Zeit die einzig plausible Erklärung.

Ein wissenschaftliches Experiment einer Forschungseinrichtung oder eines Wetterdienstes kann wohl auch ausgeschlossen werden. Dann wären der niederländische und der deutsche Wetterdienst informiert gewesen. Ein „privates“ Experiment scheint auch unwahrscheinlich, da der Aufwand sehr groß wäre: Das Radarbild lässt vermuten, dass die Substanzen oder Partikel von drei parallel fliegenden Flugzeugen ausgesetzt wurden. Aufgrund der Größe der Radarstruktur (das Band reichte zeitweise von der Nordseeküste bis ins Münsterland und überdeckt etwas 100.000 Quadratkilometer!) muss auch eine entsprechende Menge ausgesetzt worden sein.

Ein Experiment zur Störung des Radarbildes?
Das wäre theoretisch denkbar. Ähnliche Techniken mit größeren Teilchen werden zur Störung des Flugradars verwendet, um zum Beispiel Flugzeuge zu „verstecken“. Welchen Sinn sollte das im Wetterradar haben? Denn das Flugradar war von dieser „Störung“ nicht betroffen. Sollte getestet werden, wie die Öffentlichkeit oder die Wetterdienste und Meteorologen auf ein solche künstlichen „Wolken“ reagieren? Psychologisch vielleicht interessant, jedoch würde das den Aufwand und das potentielle Risiko der öffentlichen Wirkung wohl kaum rechtfertigen.

Was bleibt noch?
Wir wissen nicht, welche Substanzen ausgebracht wurden. Sollten diese vielleicht die Wolkenbildung anregen und Regen auslösen?
Interessant ist, dass die Strukturen auf dem Radar erschienen, nachdem bereits zuvor immer wieder Schauer von Westen nach Osten über die Niederlande und Norddeutschland hinweg gezogen waren. Vermutlich sollten die „Phantomwolken“ also im „Windschatten“ der natürlichen Regenwolken getarnt werden und so von der Öffentlichkeit unbemerkt bleiben. Das - und die drei parallelen Streifen - spricht gegen eine „zufällige“ Emission und für ein gezieltes, groß angelegtes Experiment.
Vielleicht ein Experiment zur Ausbreitung von Kampfstoffen? Eine frühere Theorie, dass vielleicht die Möglichkeiten eines Terroranschlags zur Vorsorge erprobt werden sollten, scheint Experten eher unwahrscheinlich: Da Flugzeugtypen, die entsprechende Mengen transportieren könnten, nur auf Militärflugplätzen zu finden sind, wären diese für Terroristen nicht zugänglich.
  Karsten Brandt
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