Afrika, 17.06.2016
Über 40 Millionen Menschen leiden akut unter Hunger
Die Meldungen über verheerende Wetterextreme weltweit reißen nicht ab. Stand im Mai vor allem die schwere Dürre im Norden Indiens im Fokus der Öffentlichkeit, folgte in der vergangenen Woche die Meldung über schwere Unwetter im Südosten Chinas.
Nun ist es wieder einmal eine ausgeprägte Dürre und Trockenheit, die ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerät. Dafür verlassen wir den asiatischen Kontinent und konzentrieren uns auf das südliche Afrika. Nach Schätzung der südafrikanischen Entwicklungsorganisation SADC sind zuzeit über 40 Millionen Menschen akut von Hunger bedroht. Es ist die Rede von der schwersten Dürre seit 35 Jahren. Betroffen sind weite Teile Afrikas südlich der Sahara, insbesondere der äußerste Süden von Tansania über Angola, Simbabwe und Botswana bis nach Südafrika.
Die Folge sind weitreichende Probleme in der Landwirtschaft. Es kommt zu erheblichen Ernte- und Ertragseinbußen auf den Feldern und gleichzeitig verendet vielerorts das Vieh. Dadurch steigen die Preise für Grundnahrungsmittel wie Getreide, Mais und Reis drastisch an. In erster Linie sind es also mal wieder die Ärmsten der Armen, die ein solchen Katastrophe als erste zum Opfer fallen.
Die Ursache liegt für viele Forscher im El-Niño-Phänomen. Im Jahr 2015 hat es in Südafrika so wenig geregnet wie seit 112 Jahren nicht mehr. Hinzu kamen in vielen Regionen des südlichen Afrikas Rekordtemperaturen. Felder konnten dadurch erst verspätet oder gar nicht bestellt werden. Dementsprechend ist die Lage schon seit mehreren Monaten merklich angespannt. Die Trockenheit der vergangenen Wochen und Monate hat nun zu einer weiteren Verschärfung der Lage geführt und ein Ende ist vorerst noch nicht in Sicht. Abgesehen von den Küstenregionen entlang des Atlantischen und Indischen Ozeans sind auch in der kommenden Woche keine Niederschläge in Sicht.
Lukas Nikolaus Melzer Team-Info Team-Kontakt |