Nach einem Rekordsommer bleibt eigentlich nur noch die Hoffnung auf
einen schönen Altweibersommer". Einen Ausblick versuchen
die alten Bauernregeln zu geben.
Gib
auf Ägidien (1.9.) wohl acht, es sagt dir, was der Monat macht."
oder September schön in den ersten Tagen, will den ganzen Herbst
ansagen." Prüft man diese Regeln anhand der langjährigen
Wetterstatistiken, dann treffen sie immerhin in zwei von drei Fällen
zu: Wenn der Monatsanfang deutlich zu warm ver-läuft, wird auch der
Rest des Monats wärmer als durchschnittlich sein. Regnet es dagegen
viel am Monatsanfang, wird es mit 60-prozentiger Wahrscheinlichkeit einen
zu nassen September geben. Der meteorologische Hintergrund ist meistens,
daß sich die sommerlichen Hochdruckgebiete länger als in anderen
Jahren halten können, der rasche Wechsel von Hochs und Tiefs während
des Übergang zur winterlichen Hälfte des Jahres erst später
einsetzt. Übrigens sind die Schönwetterperioden am Anfang des
Monats sprichwörtlich geworden: Im Volksmund heißen sie Altweibersommer".
Ist es hell am Kreuzerhöhungstag (14.9.), so folgt ein
strenger Winter nach." Besonders verläßlich ist
diese Wetter-Weisheit nicht, aber immerhin: Einem sonnigen 14. September
folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 60 Prozent ein zu kalter Winter
mit zu vielen Frosttagen.
Kommt der Michel (29.9.) heiter und schön, wirds
vier Wochen weitergehen." Beobachtet man das Wetter im Zeitraum
um den 29. September, so läßt sich tatsächlich anhand dieser
Regel eine gute Prognose für den Oktober abgeben: Ist es Ende September
zu warm, wird es mit einer Wahrscheinlichkeit von 70 Prozent auch in der
Folgezeit verhältnismäßig warm sein.
Ist der September lind, wird der Winter ein Kind." Diese
Bauernregel wagt einen sehr weiten Ausblick und stimmt dabei erstaunlich
oft! Ist der September deut-lich zu warm, wird der Winter im Vergleich
zu den Durchschnittswerten ebenfalls zu mild. Besonders der Februar ist
dann mit einer Wahrscheinlichkeit von 85 Prozent zu warm.
Der September ist der Mai des Herbstes." - Kurz
und prägnant trifft es diese Bauernregel ziemlich genau, denn September
und Mai sind zum Beispiel bei den Temperaturen sehr ähnlich: Mit dem
September sinken sie tagsüber auf etwa 20 Grad ab, nachts kann es
ähnlich wie im Frühjahr auch schon einmal deutlich unter 10 Grad
kalt werden.
|