Umweltsünder in den Bergen

Klima, 23.03.2015

So belasten Schneekanonen unsere Umwelt.

Schnee ist ein wertvoller Rohstoff, der durch den Klimawandel von Mutter Natur allein vielerorts in nicht mehr ausreichender Menge geliefert werden kann. Nicht nur in den Mittelgebirgen, sondern auch in den Skigebieten der Alpen, setzen Liftbetreiber inzwischen immer häufiger auf moderne Technik, um den Wintersportfreuden auf die Sprünge zu helfen.

Schneekanonen als künstliche Beschneiungsanlage sind schon lange keine Rarität mehr in unseren Skigebieten. Effiziente Kanonen können aus einem Kubikmeter Wasser zwei Kubikmeter Schnee herstellen und kommen vor allem dann zum Einsatz, wenn es sich mangels natürlich gefallenem Schnee auf den Pisten nicht mehr richtig skifahren oder snowboarden lässt.


Günstig ist der Einsatz von Schneekanonen nicht; neben Anschaffungskosten von 25.000 Euro aufwärts, sind es vor allem der hohe Strom- und Wasserverbrauch, die den Schneekanonen beileibe keine umweltfreundlichen Stempel aufdrücken.

Die Herstellung ein Kubikmeters Kunstschnee verbraucht etwa 400 bis 500 Liter Wasser und drei bis fünf Kilowattstunden Strom. Alle europäischen Schneekanonen zusammen verbrauchen pro Jahr soviel Energie wie eine kleine Großstadt mit 150.000 Einwohnern (z. B. Heidelberg); mit dem verbrauchten Wasser könnte man sogar die fast 2-Millionen-Einwohner-Stadt Hamburg ein Jahr lang versorgen.

Schneekanone - Bild: © CreaPro

Hinzu kommt die von den Schneekanonen ausgehende, schädliche Wirkung auf die Tier- und Pflanzenwelt. Zum einen bleibt der dichte Kunstschnee länger liegen als natürlicher Schnee, verkürzt somit die Erholungsphase der Pflanzen. Die Folge sind braune Hänge im Sommer und ein Rückgang der Pflanzenvielfalt in Kunstschneegebieten.

Zudem beobachten Wissenschaftler, etwa in Frankreich, dass Alpenflüsse und –bäche seit der Nutzung von Schneekanonen immer weniger Wasser führen – mitunter liegt der Rückgang bei 70%.

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