Lawinenbericht, 08.01.2014
Frische Triebschneeablagerungen in kammnahen Steilhängen sind noch störanfällig. In mittleren Lagen können vereinzelt kleine Lawinen am Boden abgleiten.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht in den Allgäuer Alpen, im Werdenfelser Land sowie in den Berchtesgadener Alpen oberhalb 2000m eine mäßige Lawinengefahr. In tieferen Lagen sowie im übrigen bayerischen Alpenraum ist die Lawinengefahr gering.
Gefahrenstellen liegen in Bereichen frischer Triebschneeansammlungen, insbesondere im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nordwest über Nord bis Ost sowie in schattseitigen Rinnen und Mulden. Hier ist eine Auslösung meist kleiner Schneebrettlawinen insbesondere bei großer Zusatzbelastung möglich. Vereinzelt können aber auch ältere Triebschneeablagerungen bis zum Boden mitgerissen werden und dadurch auch etwas größere Ausmaße annehmen.
Aufgrund der zunehmenden Durchfeuchtung der Schneedecke sind unterhalb 2000m, dort wo noch ausreichend Schnee liegt, vereinzelt Selbstauslösungen kleiner Lawinen möglich, die zum Teil am Boden abgleiten.
Schneedecke:
Der Neuschnee aus der letzten Schneefallperiode hat sich aufgrund der milden Lufttemperaturen weitgehend gesetzt und liegt schattseitig in höheren Lagen vielfach auf einer dünnen Harschschicht mit darunter lockerem, aufbauend umgewandelten Schnee. In tieferen Lagen und südseitig liegt er auf einer vereisten oder verharschten Altschneedecke. Die Schneeoberfläche ist nur noch in höheren Lagen in reinen Schattenhängen locker, ansonsten wird die Schneedecke auch in höheren Lagen zunehmend zum Boden hin durchfeuchtet. Oberhalb von 2000m sind in schattseitigen Kammlagen frische Triebschneeansammlungen zu beachten, die noch leicht zu stören sind. Da in hochgelegenen Schattenhängen das Schneedeckenfundament aus einer bindungsarmen, kantig-körnigen Altschneeschicht besteht, können dort mögliche Lawinen mitunter auch bis zum Boden durchschlagen. Insgesamt liegt im bayerischen Alpenraum nur wenig Schnee. Skitourenabfahrten ins Tal sind kaum möglich.
Hinweise und Tendenz:
In den Bergen bleibt es die nächsten Tage weiterhin sonnig und mild. Die Temperaturen in 2000m steigen untertags auf +5 Grad an. Die Lawinengefahr wird sich in den nächsten Tagen wenig ändern.
Gefahrenstufen regional
Z-o: oberhalb 2000m - frischer Triebschnee
Z-u: unterhalb 2000m - vereinzelt Gleitschneelawinen
Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 1
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 1
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 1
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Herausgeber:
Lawinenwarnzentrale
im Bayerischen Landesamt für Umwelt