Pegel auf Abwegen

aktuell, 24.02.2023

Sind wir wieder auf Niedrigwasserkurs?

In den letzten Wochen ist ordentlich Wasser vom Himmer gekommen - zumindest dürften viele einen solchen Eindruck bekommen haben. Tatsächlich zählten wir etwa im Februar eine ganze Reihe an Tagen mit Niederschlägen - in Summe kamen dabei aber kaum nennenswerte Regenmengen zusammen.

An unserer Wetterstation in Bonn etwa fielen im Februar bislang nur 20 l/m² Niederschlag. Mit den 50 l/m² aus dem Januar kommen wir somit auf insgesamt 70 l/m² - es müssten für diesen Zeitraum aber 105 l/m² sein.

Der vielerorts auf den ersten Blick gesättigt wirkende Erdboden ist trügerisch - zwar dringt die Feuchtigkeit aktuell noch bis in Tiefen von 50 cm vor, hierbei handelt es sich aber häufig noch um eingespeichertes Wasser - etwa aus dem nassen Dezember 2022 oder dem Januar, der meist im Regensoll lag.

Rhein bei Düsseldorf mit niedrigem Wasserstand - Bild: Achim Otto

Ein besserer Indikator, wie es um die aktuelle Wasserbilanz steht, sind an dieser Stelle Flusspegel - die des Rheins beispielsweise. Und dieser neigt mit Pegelständen von aktuell etwa 140 cm in Koblenz, 200 cm in Bonn und 210 cm in Köln  bereits wieder dem Trend Niedrigwasser zu folgen.

Da die kommende Woche bei meist ruhigem Hochdruckwetter keine nennenswerten Niederschläge bereithält, wird der Rheinpegel in Folge noch weiter sinken - und auch im Erdreich werden die ersten 10 cm wieder austrocken.

Ob wir uns mit einer erneuten Niedrigwasserlage ins Frühjahr 2023 begeben, hängt zur Zeit gänzlich von der Witterung im März ab. Sollte dieser ebenfalls zu trocken starten, sind bereits zur Monatsmitte in Koblenz und Bonn Pegelstände von 100 bis 150 cm nicht auszuschließen.

Eine schlechte Ausgangsposition vor allem dann, sollten uns auch in diesem Jahr wieder trocken-heiße Sommermonate ins Haus stehen. 

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