Wer hat's erfunden?

aktuell, 10.04.2024

Unter(grund)hosen - warum die Schweizer ihre Schlüpfer verbuddeln!

Seid Ihr schon mal auf den Gedanken gekommen Eure ausrangierten Baumwollschlüpfer im Garten zu vergraben? Um sie dann nach drei Monaten wieder aus ihrem dunklen "Grab" zu holen?

In der Schweiz sind diese auf den ersten Blick merkwürdigen Wäschebestattungen und -exhumierungen schon längere Zeit ein Thema - nämlich zur einfachen und sicheren Bestimmung der Bodenqualität.

Bild: © CreaPro

Statt zu teurer und komplizierter Messtechnik greifen die Eidgenossen nämlich lieber in den Wäscheschrank: Die Unterhose aus Bio-Baumwolle (kein Polyester oder Polyesteranteile) wird dabei im April in die Erde gelassen und im Juni wieder ausgegraben. Und im Anschluss gründlich inspiziert: Je zersetzter ihr Zustand nach dem Vierteljahr ist, desto gesünder der Boden. Kleintiere bauen die organische Baumwolle ab, übrig bleibt in guten Böden dann meist nur noch der Gummibund.

Ein Experiment an der Universität Zürich, bei dem im vergangenen Jahr 2.000 Schweizerinnen und Schweizer ihre Unterhosen in Parks, Gärten und auf Äckern vergruben, zeigte dabei: Am "unvollständigsten" kommt die Wäsche aus privaten Gärten wieder zum Vorschein, deutlich weniger Lochfraß gibt's bei den Schlüpfern, die auf landwirtschaftlich genutzten Flächen vergraben wurden.

In den privaten Gärten haben die Erdbewohner also noch ihre Ruhe während auf Äckern die Lebewesen, etwa durch den Einsatz von Landmaschinen und Chemie, unter Stress stehen.

Ihr habt noch ausrangierte Unterhosen bei Euch herumliegen? Dann ab mit ihnen in den Boden!

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