Mammutaufgabe Welternährung

Klima, 31.01.2016

Teil 2: Wege aus der Welthungerkrise

Im ersten Teil "Mammutaufgabe Welternährung" ging es am Donnerstag um die extreme globale Schieflage, die uns bereits seit vielen Jahren beim Thema Welthunger begleitet sowie um die Ursachenforschung.

Lesen Sie hier nochmals den ersten Teil!

Um nachhaltige Lösungen für die Welternährung zu finden, muss erst einmal der Zugang zu den Böden, als wichtigste Einkommens- und Nahrungsquelle, als Lebensgrundlage für die Kleinbauern ermöglicht werden.

Eine weltweite Reformierung der Agrarmärkte und -struktur auf Basis gerechter und sozialer Perspektiven, um Armut, Hunger und die Kinderarbeit zu unterbinden, ist dringend erforderlich.

Neben einer gerechten Bodenverteilung und dem Ausbau der Infrastrukturen durch den Staat müssen Methoden im Kampf gegen den Welthunger und gesamtgesellschaftliche Entwicklungsperspektiven entwickelt werden. Eine Orientierung am Menschenrechtsansatz und an der Demokratisierung landwirtschaftlicher Strukturen bekämpft den Hunger.

Der luxemburgische UN-Botschafter J. Feyder: „Die Politik der reichen Industrienationen ist schuld an der Unterernährung in armen Ländern, nicht nur weil die Kredit-, Hilfs- und Handelsregeln der Mächtigen tödlich wirken, sondern auch weil die urban geprägten Überflussgesellschaften sich nicht für
die Agrarproduzenten interessieren.“

Dazu auch Jean Ziegler „Es kommt nicht darauf an, den Menschen der 3. Welt mehr zu geben, sondern ihnen weniger zu stehlen“.

Im LMD-Artikel „Savagados Leidenschaft der Bäume“ aus 8/2010 berichtet M. Hertesgaard über ein Projekt in der heißen und trockenen Sahelzone in Burkina Faso. Dort leiden Bauern infolge der Dürreperioden, auch durch den Klimawandel, an Ernteausfällen. Seit Generationen bewirtschaftete, verdorrte Flächen in Trocken- und Steppengebieten werden nun regional mit landwirtschaftlichen Rehabilitationstechniken bearbeitet.
Die einst so fruchtbaren Böden erwachen wieder und Bäume wachsen neu.

Zukünftig wird besonders der Umgang der Bauern mit einer nachhaltigen, an das Klima angepassten Landwirtschaft erforderlich sein, die nach den
Hungersnöten (z. B. Äthiopien 1982) über Leben und Tod entscheiden.

Wenn stattdessen die hungernden Menschen herbeiströmen, werden nicht nur die afrikanischen, sondern auch die reicheren Industrienationen sich der Situation stellen müssen.

(Quellen: J.Feyder, Mordhunger; W.Bommert, Kein Brot für die Welt/
Bodenrausch; Le monde diplomatique-Atlas der Globalisierung)

(Autorin: Esther Reinecke / Bonner Umweltzeitung April/Mai 2015)

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