'Phantomwolken' - jetzt ermittelt auch die Bundeswehr!

Spezial, 21.04.2006

Im Februar erstattete der Wetterservice Donnerwetter.de Strafanzeige, weil er illegale Experimente in der Atmosphäre vermutete. Jetzt muss auch die Bundeswehr der Ursache für die „Geisterwolken“ auf den Grund gehen.

Im Februar erstattete Donnerwetter.de Strafanzeige, weil er illegale Experimente in der Atmosphäre vermutete. Jetzt muss auch die Bundeswehr der Ursache für die „Geisterwolken“ auf den Grund gehen.

Im Februar hat Donnerwetter.de den Fall der so genannten „Phantomwolke“ öffentlich gemacht. Im Juli 2005 zeigte das Wetterradar über Norddeutschland eine 350 Kilometer lange Wolke, die gar nicht existierte. Meteorologen verschiedener Organisationen, unter anderem des deutschen und des niederländischen Wetterdienstes, konnten natürliche Ursachen ausschließen. Einzige plausible Erklärung: Das Radarecho wurde durch Partikel oder Substanzen erzeugt, die in großer Menge in der Atmosphäre ausgesetzt wurden. Zu welchem Zweck ist bis heute unklar. Donnerwetter.de erstattete deshalb Strafanzeige wegen des Verdachts illegaler Wetterexperimente und Umweltverschmutzung.
.....Frühere Nachrichten zu den 'Phantomwolken'


Im März tauchten dann mehrmals weitere, rätselhafte Strukturen in den Radarbildern über Deutschland auf: Während die früheren "Geisterwolken" von der Nordsee kommend über Norddeutschland hinweg zogen, gab es im März auch Strukturen, die offensichtlich über Deutschland entstanden. Doch wer kommt als Verursacher infrage? Immerhin reichte die angebliche Wolke vom 19. Juli 2005 von der Nordsee bis ins Münsterland, überdeckte eine Fläche von etwa 100.000 Quadratkilometern! „Private“ Experimente scheiden somit aus und öffentliche Forschungseinrichtungen waren nicht beteiligt.

Die Bundeswehr jedenfalls mache solche Experimente nicht und war auch nicht über entsprechende NATO-Übungen informiert, erklärten Sprecher des Verteidigungsministeriums immer wieder. Eine Untersuchung der seltsamen Erscheinungen im Luftraum über Deutschland sollte es nach offiziellen Angaben aber auch nicht geben. Doch jetzt muss auch das Militär den „Geisterwolken“ auf den Grund gehen: Nach einer „Kleinen Anfrage“ des Grünen-Abgeordneten Ralf Briese an die niedersächsische Landesregierung nahm die Bundeswehr die Ermittlungen auf.
.....Wortlaut der Anfrage an die niedersächsische Landesregierung


Abgesehen davon, dass wir nicht wissen, was für Substanzen oder Materialen ausgesetzt wurden und deshalb eine Gesundheitsgefahr nicht ausgeschlossen werden kann, sind für uns Meteorologen die gefälschten Radarechos ein großes Problem. In den USA gab der National Weather Service (NWS) in den vergangenen Jahren sogar schon Unwetterwarnungen vor schweren Gewittern heraus, weil die Kollegen von künstlichen Radarechos getäuscht wurden.
.....Mitteilung des National Weather Service zu falschen Unwetterwarnungen aufgrund von Düppeln

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  Michael Klein
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