Besinnliche Tage auf dem meteorologischen Prüfstand

aktuell, 09.11.2023

Winterchen am Wochenende und die Frage nach der Weißen Weihnacht.

Nach einem bislang sehr milden November kommt in den nächsten Tagen endlich mal ein bisschen Bewegung in die Temperaturen: Zumindest kurzzeitig ist im Land mit einem Temperatursturz bzw. eher -stürzchen zu rechnen.

Und so kann es am Samstag sogar sein, dass wir den ersten Schneeregen im Herbst/Winter 2023/2024 zu sehen bekommen. In den Höhen der Mittelgebirge ist sogar ein bisschen Nassschnee nicht vom Tisch. Doch bevor Sie schon Skier und Schlitten aus dem Keller holen: Für Wintersport jeglicher Art dürften die Flocken nicht ausreichen. Und wenn doch, sollte man sich sputen! Denn dann wäre da auch noch der Temperaturanstieg, der bereits zu Wochenbeginn (teilweise 15 Grad am Montag und Dienstag) selbst der hartnäckigsten Schneeflocke ein jähes Ende bereiten wird.

Mit den ersten Schneeflocken in diesen Tagen schweifen die Gedanken bei vielen auch schon unweigerlich sechs Wochen in die Zukunft: Wie stehen denn nun die Chancen auf ein weißes Weihnachtsfest in diesem Jahr?

Grüne Weihnachten - für die meisten mittlerweile Standard
- Bild: Achim Otto

Alle Jahre wieder: Eine Weiße-Weihnacht-Prognose für 2023 gleicht zum jetzigen Zeitpunkt noch dem Blick in die berühmte Glaskugel.

Um sich aber die Zeit bis zu einer sicheren Prognose zu verkürzen, haben wir die Weihnacht der letzten 17 Jahren mal auf den meteorologischen Prüfstand gestellt - examplarisch mit Daten von unserer Wetterstation in Bonn, deren Auswertung sich aber auf viele Teile des Landes übertragen lässt.

Nicht nur die weihnachtliche Schneewahrscheinlichkeit in den Jahren 2006 bis 2022 interessierte uns dabei – für alle drei Weihnachtstage haben wir zudem auch auch einen Blick auf die Temperaturen geworfen.

Die Schneetiefs "Scarlett I" und "Scarlett II" brachten
2010 vielen die hierzulande letzte weiße Weihnacht.
Auf dem Foto ist das original Satellitenbild
vom 24.12.2010 zu sehen

Schnee

Sie ahnen es wahrscheinlich schon: Schnee lässt sich an Weihnachten vor allem im deutschen Flachland ählich häufig blicken wie der Osterhase. Lediglich an Weihnachten 2010 gab es an unserer Station in den vergangenen 17 Jahren Schnee – und das gleich an allen drei Weihnachtstagen und für rheinische Verhältnisse auch nicht zu knapp (7-10 cm). Die 16 übrigen Jahre lassen sich unter „durchweg grün“ verbuchen.

Temperaturen

Milde Nacht, heilige Nacht! Das letzte Weihnachtsfest mit strengem Frost ist gefühlt Ewigkeiten her. Und tatsächlich sind vor allem seit der letzten „Schneeweihnacht“ 2010 Minusgrade Mangelware, lediglich am 1. und 2. Weihnachtsfeiertag des Jahres 2018 verzeichnete unsere Station seitdem leichten Luftfrost.

Die mittlere Tagestemperatur betrug über den 24., 25. und 26.12. in den letzten 17 Jahren 5,6 Grad. Der wärmste Tag war hierbei Heiligabend mit 6,6 Grad im Mittel, der kälteste der 2. Weihnachtsfeiertag mit 4,5 Grad.

Das mittlere Tagesmaximum lag zwischen 2006 und 2022 bei 7,4 Grad, das mittlere Minimum bei 3,8 Grad.

Der wärmste Weihnachtstag im gesamten Beobachtungszeitraum war der 26.12.2005, als bei 15,2 Grad wohl nur die eingefleischtesten Weihnachtsfans zum Glühwein griffen. Dieser dürfte genau fünf Jahre später, am 26.12.2010 um einiges besser geschmeckt haben – hier verzeichneten wir mit einer Temperatur von -7,2 Grad den kältesten Weihnachtstag der Beobachtungsreihe.

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