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Monatsrückblicke 2004
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  Jahresrückblick - So war das Wetterjahr 2004
 

Das Jahr hatte kaum begonnen, da kam für die Norddeutschen direkt die eiskalte Überraschung: gefrierender Regen und Glatteis sorgten am 5. Januar für Unfälle, am 6. Januar fiel in Teilen Schleswig-Holsteins die Schule aus. Danach setzte in weiten Teilen Deutschlands sehr mildes Schauerwetter ein. Jedoch verursachte das Sturmtief "Hanne" am 13. und 14. Januar vor allem in Süd- und Norddeutschland Schäden, in Bremerhaven wurde durch den Wind ein Passagierschiff in Schräglage gedrückt und kenterte schließlich.

Der Februar startete mit ungewöhnlich hohen Temperaturen, im Nordwesten wurden 13°C, im Südwesten sogar 16 Grad erreicht, dabei gab es einen frühlingshaften Mix aus Sonnenschein und Regenschauern.

Nach dem der März zunächst mit ruhigem Winterwetter begann, setzten sich etwa vom 9. bis 20 März sehr milde Temperaturen durch, entlang des Rheins stiegen die Werte sogar auf 18 Grad. Wintersport war in den Mittelgebirgen nur noch auf dem Brocken möglich. Mit dem 25. März kam aber noch einmal der Winter zurück: Die Temperaturen sanken auf 0 bis 7 Grad, oberhalb von 500 Metern fiel Schnee. Starke Schneefälle machten in Bayern einige Straßen und Bahnstrecken unbefahrbar.

Nach einem frühsommerlichen Intermezzo mit Temperaturen bis fast 20 Grad brachten die Tage bis zum 10. April eher den typischen "April-Wetter-Mix" aus Sonne, Regenschauern und Graupelschauern: Am 10. April verursachte eine zentimeterdicke Graupelschicht auf der A96 im Allgäu eine Massenkarambolage mit über 50 Fahrzeugen. Das Hoch "Ronald" brachte dann Ende April die ersten Sommergefühle: 21°C an den Küsten, 24°C in Berlin sowie 23°C bis 27°C in Westfalen und in Freiburg.

Anfang Mai wurde es dann wieder deutlich kühler, am 7. Mai lagen die höchsten Temperaturen nur noch bei 15 Grad. Das folgende wechselhafte Wetter ließ am 20. Mai in der Nähe von Gießen sogar einen Tornado entstehen, während im Süden bei Temperaturen um 25 Grad in München und 28 Grad in Freiburg sommerliches Wetter herrschte.

Im Juni tobten im Norden einige Gewitter, ein Blitzeinschlag setzte in Wulfshagen in Schleswig-Holstein eine Windkraftanlage in Brand. Gleichzeitig machte sich im Süden ab dem 8. Juni mit dem Hoch "Vincent" schon angenehmeres Wetter breit, das sich dann auf ganz Deutschland ausdehnte: Viel Sonnenschein, dazu 20°C an der Nordsee, 22°C an der Ostsee, 25°C bis 29°C im Osten und Westen und hochsommerliche 29°C bis örtlich 31°C im Südwesten und Süden. Doch schon am 10. Juni folgt dem kleinen Hochdruckgebiet ein Tief. Dieses drückte die Temperaturen bei Schauern und Gewittern deutlich nach unten. Deutschlandweit wurden nur noch 13°C bis 20°C erreicht, auf der Zugspitze gab es bei 1°C Schneeschauer. Insgesamt gaben die Hochdruckgebiete im Sommer immer nur kurze Gastspiele, so dass zum Beispiel das Hoch "Werner" nur für ein paar Tage Sonnenschein sorgen konnte. Am 23. Juni fegte ein Tornado über Marne in Schleswig-Holstein hinweg, in Micheln in Sachsen-Anhalt wurden durch einen zweiten Tornado dreiviertel aller Häuser beschädigt.

Das sommerliche Wetter von Hoch "Bert" am 6. und 7. Juli ganz Deutschland, mit Höchsttemperaturen bis 32 Grad im Südwesten, wurde schnell wieder durch unwetterartige Gewitter und kältere Luft abgelöst. Eine Reihe von Tiefdruckgebieten bescherte Deutschland kühles Schauerwetter bei höchstens 13°C bis 20°C. Nach einem sehr warmen 18.Juli mit Sonnenschein und Temperaturen zwischen 22°C an der Nord- und Ostsee sowie 31°C im Breisgau, breiteten sich am frühen Abend von Westen her schwere Unwetter aus. Am Niederrhein gerieten Häuser in Brand, in Duisburg bildete sich für wenige Sekunden sogar ein Tornado, der Dächer und Autos zerstörte. Am 23. Juli zogen vom Südwesten her neue Schauer und Gewitter mit einzelnen Unwettern auf. In Mainz und Frankfurt am Main liefen die Bahnhöfe voll Wasser. Das Ende des Julis wurde sonnig und mit Temperaturen um 25°C bis 32°C heiß! Allerdings tobten auch wieder einige starke Gewitter, in Hamburg wurden zum Beispiel am 31. Juli etwa 60 Gewächshäuser durch zentimeterdicke Hagelkörner zerstört.

Erst am 10.August verabschiedeten sich die Hochs "Fabien", "Galileo" und "Hanno", Ausläufer des ehemaligen Hurrikans "Alex" trieben vornehmlich durch den Norden und die Mitte Schauer. Es folgte eine Mischung aus sommerlichen Tagen und Schauerwetter.

Anfang September bäumte sich dann jedoch noch einmal der Sommer auf: Nach frischen Nächten war es tagsüber meist heiter oder sonnig und trocken, die Temperaturen erreichten noch einmal sommerliche 22°C bis 30°C. Nach wechselhaftem Wetter ließ das Hoch "Michael" ab dem 17. September die letzten sommerlichen Tage des Jahres folgen: Tagsüber stieg die Temperatur noch auf 17°C bis 23°C an, im Südwesten auch etwas über 25°C. Am 20. September änderte sich mit dem Sturmtief "Queen" dann jedoch die Wetterlage: An der Nordseeküste fiel das Hochwasser etwa 1,5 Meter höher als normal aus, Fährverbindungen mussten teilweise eingestellt werden.

Der Oktober startete dann jedoch noch einmal dank der Hochs "Nathan", "Ole" und "Peter" golden, deutschlandweit heiter und trocken. Dabei lagen die Werte tagsüber bei 13°C bis 20°C, nachts um 9°C. Vor allem ab dem 13. Oktober wurde des dann wieder wechselhafter, am 16. Oktober sorgte überraschender Hagel für Unfälle auf der A3 in Bayern.

Vom 7. bis 8. November drückte zum ersten Mal deutlich kältere Luft von Norden und Nordosten nach Deutschland, die Temperaturen erreichten tagsüber nur noch 0°C bis 8°C, nachts gab es verbreitet die ersten Nachtfröste. Dabei hielt sich überall trübes Wetter, am schönsten war es eher im Südwesten oder Nordosten. In der Nacht zum 9.November überquerte eine weitere Kaltfront die Republik, am Abend zog von Belgien und den Niederlanden ein Niederschlagsband auf, das in der Nacht Schnee brachte. Der plötzliche Wintereinbruch überraschte die Autofahrer, fast im gesamten Bundesgebiet gab es glatte Strassen. In Süddeutschland schneite es bis in die Nachtmittagsstunden weiter. Dort wurden bereits Schneehöhen bis 20cm gemessen. Am 12. November kollidierten in Nordrhein-Westfalen auf dem Rhein fünf Schiffe bei dichtem Nebel.
Am 17. und 18. brachte das Sturmtief Pia Dauerregen und an den Küsten Sturmböen bis 120km/h, in den Mittelgebirgen bis 100km/h! Am 18. November fielen durchschnittlich 30 bis 60 Liter Regen pro m²! Dem Sturmtief folgte in der Nacht zum 19.November kalte Luft: Innerhalb kürzester Zeit verwandelte sich der Regen in Schnee mit Glätte. Doch diesmal bereitete der Wintereinbruch den Autofahrern weniger Probleme. Das nächste Sturmtief "Roselies" drückte in der Nacht vom 23. zum 24. November das Wasser der Ostsee gegen die Küsten Schleswig-Holsteins und Mecklenburg-Vorpommerns, so dass Straßen überflutet wurden.

Der Dezember wurde weitestgehend von einer Inversionswetterlage bestimmt: Auf den Bergen schien oberhalb von etwa 500m bis 800m oft die Sonne, während sich vor allem im Norden auf tagelang grauer Hochnebel und Nebel hielten. Die Temperaturen erreichten hier nur Höchstwerte von -3 bis 2 Grad, während auf den Bergen bei Sonnenschein schnell +9 Grad gemessen wurden. Am 12. Dezember werden auf der Zugspitze 5,4 Grad gemessen - der höchste Wert im Dezember seit Aufzeichnung der Wetterdaten!

Marc Thiessenhusen / Michael Klein


 

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